Was tun bei Hochwasser und Überflutungen?
Starkregenereignisse können im Zuge des Klimawandels immer öfter auftreten - auch im Saarland. Das bringt auch Hochwasser und Überschwemmungen mit sich. Was in einem solchen Fall zu tun ist, erfahren Sie hier.
Bis Donnerstagvormittag gilt vor allem im Nordsaarland eine Warnung vor Starkregen und Hochwasser. Solche Meldungen werden immer häufiger, einerseits weil es durch den Klimawandel immer öfter zu solchen Ereignissen kommt, andererseits, weil die Behörden und Wetterdienste nach den Ereignissen im Ahrtal und dem Pfingst-Hochwasser im Saarland sensibler geworden sind. Doch wie können Privatpersonen sich wappnen?
Langfristige Vorbereitung
Zunächst einmal heißt es: Bei akuten Unwetterwarnungen nicht in Aktionismus verfallen. Denn das Meiste, was vor Schäden bei solchen Ereignissen ohnehin schützt, sind Sachen, die man langfristig im Auge behalten sollte: zum Beispiel Regenrinnen frei von Blättern halten, um Hausfassade zu schützen.
Wann braucht es Sandsäcke?
Wer an seinem Haus Kellertüren und ebenerdige Schächte und Oberlichter oder Ähnliches hat, bei dem kann die Anschaffung von Sandsäcken sinnvoll sein.
Rückhalteklappen
Eine lohnenswerte Maßnahme kann auch der Einbau von Rückhalteklappen sein. Die Klappen verhindern, dass sich bei Hochwasser das Kanalwasser nicht durch die Toilette nach innen drückt.
Verhalten bei Hochwasserwarnung
Für solche baulichen Maßnahmen ist es zu spät, wenn eine Hochwasserwarnung bereits besteht. Aber auch hier gibt es Verhaltens-Tipps:
- Wertsachen nicht unbedingt im Keller lagern
- Chemikalien, Öle, Farben und Co. sollten im Keller nicht auf dem Boden stehen
- Einstellung seiner Warnapps überprüfen, um sicherzustellen, dass sie funktioniere
- Klappen an den Regenrinnen öffnen
- am besten zuhause aufhalten, unnötige Fahrten vermeiden und den Keller meiden, sobald das Wasser steigt
- sich über die aktuelle Wetterlage regelmäßig informieren
Verhalten bei Hochwasser
Wird die Lage so ernst, dass das Wasser bereits von allen Seiten zum Haus kommt, gilt:
- Drinnen gilt: schon ab wenigen Zentimetern Wasser im Keller: Nicht mehr runtergehen. Es besteht Stromschlaggefahr! Und es besteht die Gefahr, dass Türen sich nicht mehr öffnen lassen und man im Keller gefangen ist.
- Draußen gilt: Nicht versuchen durchs Wasser zu gehen, das zum Beispiel von einem Hügel runterfließt. Die Strömung ist oft stärker als es aussieht
- Beim Autofahren: größere Wasseransammlungen meiden und wenn möglich umfahren und langsam fahren. Gefahr durch Aquaplaning. Auch der Motor kann durch Spritzwasser Schaden nehmen
- Wichtig und das gilt auch für nach der Warnung: Bäume und Wälder meiden. Denn hier drohen Bäume umzustürzen.
Wann muss man die Feuerwehr rufen?
Die Feuerwehr sollte man erst kontaktieren, sobald die Wasserhöhe im Keller stark ansteigt und erst ab einer Wasserhöhe von zehn Zentimetern, sagt Dirk Schäfer vom Katastrophenschutzzentrum St. Wendel. Dann auf jeden Fall die 112 anrufen. Insbesondere wenn man körperlich nicht mehr so fit ist und sich selbst nicht helfen kann.
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 09.10.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.