Hochwasserschutz Rußhütte SB

Besseren Hochwasserschutz für Saarbrücker Rußhütte

Reporterin: Lea Kiehlneker/Onlinefassung: Corinna Kern   03.09.2024 | 16:05 Uhr

Die Auswirkungen des Pfingsthochwassers waren besonders im Saarbrücker Stadtteil Rußhütte groß. Deshalb hat sich nach der Flut eine Arbeitsgruppe gegründet. Im Austausch mit der Stadt beschäftigen sich engagierte Bürger damit, wie ein solches Ereignis auf der Rußhütte in Zukunft verhindert werden kann.

Nachdem die gröbsten Schäden und Müllberge beseitigt sind, geht es der Arbeitsgruppe darum, die Rußhütte in Zukunft besser zu schützen. Am 02. September haben sich Bürger deswegen zum zweiten Mal mit Vertretern der Stadt getroffen, um sich auszutauschen, wie es auf der Rußhütte weitergehen kann.

Forderungen der Arbeitsgruppe

"Wir wünschen uns einfach, dass die Bachpflege noch einmal aufgenommen wird, das heißt auch Unrat entfernt wird, was vom Hochwasser übriggeblieben ist. Dass die Mauern wieder neugestaltet werden, die zerbrechen", sagt Karin Linsenmeier vom Arbeitskreis "Hochwasser Rußhütte".

Mit den Aufräumarbeiten hat die Stadt bereits angefangen. Sie sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Probleme gibt es bei den Befestigungsmauern am Bachufer. Dort sind teilweise die Besitzverhältnisse ungeklärt.

Größere Maßnahmen erst in den kommenden Jahren

Um das nächste große Hochwasser besser einzudämmen, braucht es aber noch mehr. Das weiß auch der Saarbrücker Baudezernent Patrick Berberich. "Perspektivisch ist zu schauen, dass bachaufwärts in dem bestehenden Wald weitere Flächen gesucht und gefunden werden, die es ermöglichen, dass dort noch länger Wasser zurückgehalten werden kann."

Die Schwierigkeit dabei: Dort befinden sich teilweise Gebiete, in denen Naturschutzauflagen berücksichtigt werden müssen. Größere Bauprojekte werden wohl erst in den kommenden Jahren realisiert. Eine Fachplanung muss dafür erstellt und Fördergelder beantragt werden.

Bestandaufnahme bis Ende des Jahres geplant

Dafür bräuchte es entsprechende Abstimmungen und die Maßnahmen müssten zunächst konkret benannt werden. Solche Untersuchungen benötigen jedoch Zeit, so Berberich.

Bis Ende des Jahres will die Stadt gemeinsam mit dem Landesumweltamt eine Bestandsaufnahme machen. Erst daraus wird sich ergeben, was auf der Rußhütte in Zukunft konkret möglich ist. Für die Bürger, wie Karin Linsenmeier, ist aber in erster Linie wichtig, dass die Stadt überhaupt bereit ist etwas zu tun: "Wir sind uns vollkommen bewusst, dass das keine kurzfristige Sache ist. Dass das eine mittel- bis langfristige Sache ist. Aber irgendwann muss man anfangen." Das nächste Treffen mit Vertretern der Stadt ist bereits in Planung.


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Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 03.09.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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