Staude des Jahres: das Kaukasus-Vergissmeinnicht
Auf den ersten Blick hat das Kaukasus-Vergissmeinnicht einen bekannten Doppelgänger. Der Name lässt es schon vermuten, dass eine Ähnlichkeit zum bekannten Vergissmeinnicht besteht. Doch bei der Staude des Jahres geht es weniger um die blauen Blüten. Das Besondere sind ihre unterschiedlichen Blätter.
Vergissmeinnicht und Kaukasus-Vergissmeinnicht - außer ihrem ähnlichen Namen und ihren hellblauen, kleinen Blüten, haben beide Pflanzen wenig gemeinsam. Botanisch sind sie nur im weitesten Sinne miteinander verwandt. Die Staude kommt ursprünglich aus den Wäldern Osteuropas und dem Nordwesten Asiens. Mittlerweile ist sie aber auch hier bei uns heimisch.
Frühe Blüte und Besonderheiten
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht - Brunnera macrophylla - so der botanische Name, besticht vor allem durch seine großen Blätter. "Einige Sorten haben weiße Blüten, das sind aber wenige. Die meisten haben hellblaue Blüten", sagt Inge Mathieu aus Wallerfangen. Sie ist zuständig für die saarländische Regionalgruppe der Gesellschaft der Staudenfreunde.
Die mehrjährige Staude blüht bereits ab April und dann bis in den Juni hinein. "Wenn sie ausgeblüht hat, hat man nach wie vor eine wunderschöne Blattschmuckstaude", so Mathieu.
Handteller große Blätter
Beim Kaukasus-Vergissmeinnicht geht es also weniger um die Blüten, viel mehr um die Blätter. Die gesprenkelten Blätter können Handteller groß werden. Zwei Sorten sind besonders schön. "Jack Frost und Silver Heart, die bestechen einfach durch dieses Silbrige oder Weiß-Grüne in ihren Blättern", sagt die Staudenexpertin.
Die Staude des Jahres 2025 ist ein idealer Bodendecker für dunkle Ecken im Garten. Die Pflanze fühlt sich unter Sträuchern und auch Bäumen wohl und kann dort zwischen 30 bis 50 Zentimeter hoch werden. Mit zunehmendem Alter werde die Staude immer attraktiver, da sie mehr zusammenwachse, sagt Gärtnermeister Alois Rau aus Saarlouis. "Ich habe Anlagen mit vier bis fünf Jahre alten Beständen, die sich ineinander verkrallen und so auch Unkraut weghalten."
Keine Lieblingspflanze von Schnecken
Auch Insekten fliegen die Staude bereits früh im Jahr an. „Die ersten Insekten fliegen diese Blüte anfliegen, weil sie einfachblütig ist. Gefüllte Sorten, da fliegen keine Wildbienen hin" so Rau.
Und mit Schnecken hat man bei ihr kein Problem. "Brunnera ist keine Lieblingspflanze von Schnecken", sagt Mathieu. Der Grund: Die Blätter seien zu fest für die Schnecken. Das treffe besonders auf die Sorten Jack Frost und Silver Heart zu.
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Ein Thema in der Sendung "SR 3 am Vormittag" am 04.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle