Der Buchsbaumzünsler ist zurück
Raupen im Garten sind so eine Sache. Ohne Raupen keine Schmetterlinge. Aber sie sind auch gefräßig. Besonders gefürchtet ist der Buchsbaumzünsler. 2024 war ein Rekordjahr der gefräßigen Raupe - zum Leidwesen vieler Gärtner.
Die grüne Raupe mit dem schwarzen Kopf und den schwarzen Punkten ist vielen Gartenbesitzern ein Dorn im Auge. Denn die viereinhalb Zentimeter groß werdende Raupe hat es auf Buchsbäume abgesehen. In den letzten Jahren dürften viele Gärtner bereits Bekanntschaft mit der Raupe gemacht haben. Und 2024 sei ein wahres Rekordjahr gewesen, sagt Sabine Gebhard. Sie ist Beraterin für Pflanzschutz und Pflanzengesundheit bei der saarländischen Landwirtschaftskammer.
Zünsler befällt nur Buchsbäume
Im vergangenen Jahr seien in der Landwirtschaftskammer besonders viele Anrufe zur Ausbreitung eingegangen, sagt Gebhard. Gartenbesitzer wollten den Buchsbaumzünsler sogar an Ligusterhecken entdeckt haben. Doch da kann Gebhard beruhigen: Der Buchsbaumzünsler befalle nur Buchsbäume. "Wenn sie nichts mehr zu fressen haben, dann wandern sie ab und sterben dann."
Was tun bei Befall?
Wer die gefräßige Raupe loswerden möchte, muss konsequent und früh handeln. Das bedeutet: absammeln und den Buchsbaum schneiden. Das sollte bereits Mitte März geschehen, denn die Larven des Buchsbaumzünslers sind wahrscheinlich schon im Buchs drin, denn sie halten Temperaturen bis minus 12 Grad aus.
Larven auch im Bauminnern absuchen
Mitte März schlüpfen die Raupen dann aus weißlichen Gespinsten. Sabine Gebhard rät: Handschuhe anziehen und mit der Schere ran an den Buchs. Die Larven würden sich hauptsächlich im äußeren Teil des Baumes befinden. Deshalb auf jeden Fall die oberen Spitzen zurückschneiden.
"Und ich würde kontrollieren, ob sich in der Mitte von meinen Buchsbäumen solche Nester befinden," sagt Gebhard. Erkennbar an den Kokons der eingesponnenen Larven.
Bis zu drei Generation pro Jahr
Aber es bleibt leider nicht mehr nur bei den Frühjahrslarven. Der Trend geht zu drei Generationen pro Jahr, deshalb im Herbst nochmal kräftiger schneiden - und das Schnittgut mit den Eiern nicht auf den Kompost geben, denn dann sind Eier drin. Der Rückschnitt im Frühjahr kann auf den Kompost, denn dort sind die Raupen drin, die nicht überleben.
Besprühung und abkärchern
Wer mit einem Mittel gegen den Befall vorgehen möchte, der sollte Sprays auf Basis von "Bacillus thuringiensis" verwenden, das gilt als biologisches Mittel. Die Nutzung geht jedoch erst ab Ende April oder im Mai, weil es dafür wärmer sein muss. Buchsbaumbesitzer können es auch mit Algenkalk versuchen. Und auch das kärchern des Baumes ist eine Möglichkeit.
Vögel entdecken Zünsler als Delikatesse
Seit 20 Jahren ist der Zünsler bei uns verbreitet. Doch so langsam bekomme er auch Fressfeinde und wandere auf die Speisekarte von Spatzen oder die Kohlmeisen, sagt Gebhard. Die Vögel hätten sich wohl erst an den Geschmack der Raupen gewöhnen müssen.
Immergrüne Alternativen zum Buchsbaum
Neben dem Zünsler ist der Buchsbaum auch häufig von Pilzbefall betroffen. Deshalb hat man sich in der Baumschule Conrad in Ballern bei Merzig bereits vom Buchsbaum verabschiedet.
Dort setzt man auf die kleinblättrige und immergrüne japanische Azalee. Der sogenannte Blumen-Buchs hat den Vorteil, dass er auch noch blüht - je nach Wetterlage im April und Mai. Die Azalee kann gut geschnitten werden und auch als Hecke wachsen.
Eine weitere Alternative ist ein Lonicera - eine Heckenkirsche - oder auch Heckenmyrte. Sie ist ebenfalls immergrün, einfach im Schnitt und nicht empfindlich.
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