Hortensien - prächtig, aber durstig

Hortensien - prächtig, aber durstig

Tipps für Hortensienfans

Corinna Kern   26.04.2024 | 09:20 Uhr

Hortensien sind mit ihren riesigen Blüten ein echter Blickfang im Garten. Doch sie gelten als besonders "durstig". In Teilen stimmt das sogar, aber Gärtner können den Wasserverbrauch auch selbst steuern.

Vor 50 Jahren war die Hortensie die Standard-Blume, die zur Kommunion verschenkt wurde. So kam die Pflanze in viele Gärten. "Irgendwann wollte sie keiner mehr sehen", sagt Gärtnermeister Franz-Josef Wein aus Saarlouis. Dort hat man sich auf Hortensien spezialisiert.

Renaissance der Hortensie

Aus der Normandie kommend, habe der Zierstrauch, der seinen Ursprung in Asien hat, nach einiger Zeit wieder eine Renaissance erlebt. Denn dort gebe es ganze Hortensien-Gärten, so Wein. Obwohl die Pflanze ein wenig nostalgisch wirke, gestalte das Blumenhaus heutzutage mit Rispenhortensien viele moderne Gärten. "Ich würde sagen, sie ist eine der wenigen Allrounder," so Wein weiter.

Ein Allrounder, der mehr Wasser benötigt. Das wird bereits deutlich, wenn man den botanischen Namen der Hortensie kennt: Hydrangea. Darin versteckt sich das lateinische Wort "hydro" und das bedeutet "Wasser".

Standort beeinflusst Wasserbedarf

Und obwohl die Ziersträucher, in ihren vielen unterschiedlichen Farben, einen Wunsch nach Wasser haben, können Gärtner diesen in gewissem Umfang selbst steuern, sagt Wein. "Wenn man für die jeweilige Sorte den richtigen Standort wählt, hat das ein vernünftiges Maß", sagt Wein.

Weiße Rispenhortensien wachsen in einem Garten (Foto: IMAGO / blickwinkel)

Denn Hortensien sind halbschatten- bzw. schattenliebende Gewächse. Das beziehe sich stark auf die Ballenhortensie. Auch die junge Blüte der Ballenhortensie freut sich über den richtigen Standort, denn in der prallen Sonne würden sie regelrecht verbrennen.

Hortensien für sonnige Plätze

Mehr Sonne vertragen Rispenhortensien, die auch deutlich höher wachsen können. Im speziellen kommt die Sorte "Quercifolia" gut mit Sonneneinstrahlung zurecht. "Diese macht ein eichenblattförmiges Laub und blüht überbordend mit riesigen Rispen", sagt Wein.

Ideale Wasserversorgung

Trotz richtigem Standort benötigen Hortensien mehr Wasser als andere Pflanzen. Denn erhält eine Hortensie in der frühen Blüte zu wenig Wasser, trocknen die Blüten ein und "erholen sich davon das ganze Jahr nicht mehr."

Deshalb immer ausreichend gießen und auf keinen Fall von oben auf die Blüten. Der richtige Zeitpunkt ist dafür am frühen Morgen. An heißen Sommertagen könne auch zweimal gegossen werden, sagt der Hortensien-Experte.

Der richtige Schnitt ist entscheidend

Hortensien könnte man auch wild wachsen lassen. Doch dann verlieren sie zum einen ihre Form und sie bilden weniger Blüten. Wein empfiehlt daher einen regelmäßigen Schnitt.

In der Blühsaison selbst müssen Hortensien aber nicht zurückgeschnitten werden, damit sie wieder blühen. Es empfiehlt sich vor der Blüte zu schneiden. „Da ist der richtige Schneidetermin, wenn die Forsythien blühen", sagt Wein.

Bei der Ballenhortensie empfiehlt Wein besonders vorsichtig zu schneiden, denn sie legt ihre Blühknospen im Jahr davor an. "Wenn man da nicht beobachtend schneidet, schneidet man sich die Blüte weg", so der Experte.

Die besonderen Blüten der Hortensie

Und die Blüte ist das besondere an den Ballenhortensien. Die prächtigen Blüten sind ein echter Blickfang, die es in vielen unterschiedlichen Farbabstufungen von blau bis rosa gibt. "Die Mineralien der Erde beeinflussen die Blühfarbe. Also es kann sein, dass man zum Beispiel eine blaue Hortensie kauft, die im Garten einpflanzt, die aber dann auf das Milieu des Gartens – der Erde – reagiert und dann in einen rosa Ton schlägt", sagt Wein.

Blaue und lilafarbene Hortensien (Foto: pixabay/webentwicklerin)

Die Rispenhortensie blüht eher weiß oder auch grünlich. Strahlt die Sonne darauf, dann können auch rosa oder sogar dunkelrote Blüten entstehen. Und die Blüte steht auch bei den neuesten Züchtungen im Fokus.

Spektakuläre Neuzüchtungen

Von Hortensien, die aussehen wie Flieder, bis zu Blütenblättern, die gleich mehrere Farben haben. Diese Neuzüchtungen kommen hauptsächlich aus Japan. Und vielleicht sind diese auch bald in den saarländischen Gärten zu sehen.


Vom 1. bis 5. Mai findet das „Sommerparadies“ im Blumenhaus Wein in Saarlouis statt. Interessierte können sich dort von den Gärtnermeistern unter anderem zum Thema "Hortensien" beraten lassen.


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