Staatsanwaltschaft ermittelt beim TV Homburg
Verantwortliche des TV Homburg sind ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Ermittelt wird unter anderem gegen den kommissarischen Vorsitzenden des Vereins Homburgs, Noch-OB Rüdiger Schneidewind. Er und andere stehen nach einer Strafanzeige des Schatzmeisters des TV offenbar im Verdacht der Steuerhinterziehung.
Es geht um Unregelmäßigkeiten bei den so genannten steuerfreien Übungsleiterpauschalen: 20 Spieler der ausgegliederten Handball GmbH des Drittligisten TV Homburg sollen laut Anzeige mit fingierten Verträgen als Jugendtrainer jeweils 250 Euro monatlich bekommen haben, ohne jemals den Handballnachwuchs trainiert zu haben. Dafür seien vom Verein monatlich 5000 Euro ausgezahlt worden, die die GmbH später dem Verein zurückerstattet habe.
Das Modell sei auch zunächst für das komplette laufende Jahr geplant gewesen, sei aber nunmehr auf sechs vermeintliche Jugendtrainer reduziert worden.
Schneidewind dementiert
Auf SR-Anfrage wies Schneidewind die Vorwürfe zurück. Er hat sich, genau wie die übrigen Angezeigten, anwaltlichen Beistand geholt. Der Verteidiger sagte volle Kooperation mit der Staatsanwaltschaft zu. Letztere wollte dem SR auf Anfrage "aus Rechtsgründen" keine Auskunft erteilen, verwies aber auf Paragraph 30 der Abgabenordnung – das Steuergeheimnis.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 27.02.2024 berichtet.
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27.02.2024, 21:55 Uhr
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Artikels hieß es, der TV Homburg habe juristische Schritte und eine Unterlassungsklage eingeleitet. Das ist nicht der Fall. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.