Dank Saar-Spenden: Ariel von der Elfenbeinküste kann wieder laufen
Es gibt Geschichten, die gehen ans Herz. dazu gehört auch die Geschichte von Ariel . Ein 14-jähriger Junge von der Elfenbeinküste, der durch die große Spendenbereitschaft der Saarländer, endlich eine Zukunft und mehr Lebensqualität bekommen hat.
Ariel ist der Sohn des Ortsvorstehers der Gemeinde Assié-Koumassi. Auf den ersten Blick scheint er ein normaler Teenager zu sein. Bis er aufsteht. Ariel leidet er an einer Krankheit, die sich Morbus Blount nennt. Dadurch sind seine Beine stark verformt, als würde er einen unsichtbaren Sitzball zwischen den Beinen tragen.
Knie müssten das gesamte Gewicht tragen
An der Elfenbeinküste gibt es keine Orthesen, womit die Ärzte hätten gegensteuern können. Die Knie stehen weit nach außen und mussten das gesamte Gewicht tragen. Sein Leben, sagt Ariel, sei sehr kompliziert gewesen. Beim Gehen habe er große Schmerzen gehabt. Auch zur Schule gehen war schwierig für ihn. Er habe kaum am Leben der Dorfgemeinschaft teilnehmen können, saß fast immer zu Hause.
Über die Nord-Süd-Partnerschaft der Gemeinde Nalbach mit der Elfenbeinküste lernt Ariels Familie dann Annette Weyand kennen. Der Ortsvorsteher der Gemeinde Assié-Koumassi, tue sehr viel für die Gemeinde, seinem eigenen Sohn konnte er aber nicht helfen. "Das hat uns sehr berührt", sagt Annette Weyand.
Ein Bein ist jetzt wieder komplett gerade
Wie das im Saarland so ist, einer kennt den anderen. Und so ist Annette Weyand tatsächlich auf den Dr. Taller in München gestoßen. Der operierte Ariel. Eigentlich ist diese schwere Deformation mit 14 Jahren kaum noch zu begradigen, aber Ariel hatte Glück. Die OP war ein voller Erfolg. Das rechte Bein ist fast komplett gerade. Links werden die 16 Zentimeter Unterschied mit einem Spezialschuh ausgeglichen.
Möglich wurde die OP durch Spendengelder. Die Spendenaktion hatte Illona Ghodstinat von der Dillinger Initiative „Hilfe für Einzelschicksale“ organisiert. Mehr als 20.000 Euro sind bisher an Spenden zusammengekommen. Aber Ariels Weg geht weiter. Nächstes Jahr soll das andere Bein operiert werden. Dafür ist er weiter auf Spenden angewiesen.
Initiative "Hilfe für Einzelschicksale“
Ariel bleibt dennoch zuversichtlich. Schon jetzt hat er mehr Lebensqualität zurückgewonnen und hat vor allem weniger Schmerzen. Das Wichtigste ist ihn ist aber: "Ich will viel Spaß haben, viel Fußball spielen, weil ich das liebe. Und ich glaube, dass ich später Fußballer werden will. Egal, ob ich Trainer, Journalist, Kommentator, Spieler, Mitarbeiter bin. Egal, es muss um Fußball gehen." Durch die Spendenbereitschaft der Saarländer ist der diesem Traum Wort wörtlich einen Schritt nähergekommen.
Ariel ist inzwischen wieder zurück zur Elfenbeinküste geflogen. Er kommt im nächsten Jahr wieder ins Saarland, wenn genug Spenden für die zweite OP zusammengekommen sind.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 11.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.