Sicher zur Schule dank Schülerlotsen
In der dunklen Jahreszeit sind sie unverzichtbar: die Schülerlotsen. Gerade morgens sind viele Menschen vielleicht spät dran und drücken das Gaspedal schon mal stärker durch als eigentlich erlaubt. Auch im Ortsteil Bachem passiert das häufig, weshalb dort seit über 30 Jahren Schülerlotsen morgens die Grundschulkinder sicher über die Straße bringen. GuMo Mobil-Reporterin Simin Sadeghi hat sich eine Kelle geschnappt und lotst heute in Bachem mit.
Mit Warnweste und Kelle ist heute Morgen nicht nur Simin Sadeghi ausgestattet, um die Kinder über die Straße zu bringen, sondern auch die Schülerlotsen. Seit 30 Jahren führen sie die Kinder morgens sicher über die Straße. Gerade in der dunklen Jahreszeit sind sie unverzichtbar, um die Kinder beim Überqueren der viel befahrenen Straßen zu unterstützen.
Unter der Woche an jedem Morgen da
Wenn Schule ist, stehen die Schülerlotsen jeden Morgen von halb acht bis kurz vor acht auf der Straße und lassen die Grundschulkinder über die Straße gehen. Zehn bis fünfzehn Lotsen haben sich ehrenamtlich zusammengefunden, um diesen Job jeden Morgen zu machen.
Unübersichtlich und gefährlich
Trotz Zebrastreifen ist das Überqueren der Hauptstraße unübersichtlich und teilweise auch gefährlich. Viele große LKWs, Busse und PKW rollen über die Straße und machen es den Kindern schwer, zur Schule zu gehen. Auch im Bereich vor der Schule müssten die Kinder wieder eine Straße überqueren. Da viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, könne es auch dort schnell gefährlich werden. Daher stehen die Lotsen nicht nur an der Hauptstraße, sondern auch unmittelbar an der Schule, wie Frau Baltisch-Schulte erklärt.
Froh über die Schülerlotsen
Die Kinder sind froh, dass es auf dem Schulweg Schülerlotsen gibt. Morgens sei sehr viel Verkehr und damit sei es sehr gefährlich, meint Grundschülerin Thea zu GuMo Mobil Reporterin Simin Sadeghi. "Ich bin sehr froh, dass der Schülerlotse morgens da ist", so die Grundschülerin. Nach der Schule habe sie beispielsweise schon mal eine Situation erlebt, die ziemlich brenzlig war. Sie wollte über den Zebrastreifen gehen, um die Straße zu überqueren, als doch ein Auto kam. Nur weil sie gut geguckt habe, konnte sie sich noch mal aus der gefährlichen Situation retten, so Thea.
Autofahrer missachten den Zebrastreifen
Besonders gefährlich wird es für die Kinder, wenn die Autofahrer den Zebrastreifen missachten. So berichtet eine andere Schülerin, dass der Lotse bereits auf der Straße gestanden habe und sie sie überqueren wollte, als das Auto einfach noch vorbeifuhr. Das Verhalten bestätigt Schülterlotsin Anke Wagen. Ein solcher Fall sei keine Seltenheit in Bachem.
Auch für die Lotsen gefährlich
Der Job ist auch für die Schülerlotsen gefährlich. Brenzlige Situationen kämen täglich vor. So kämen Autos beispielsweise erst knapp vor ihnen zum Stehen. Auch Blechschäden habe es schon häufig gegeben, so Anke Wagen. Ohne Lotsen wäre es für die Schüler viel zu gefährlich, um die Straße zu überqueren. Die Autofahrer seien viel zu unaufmerksam.
Eine Ampel würde helfen
Selbst Ortsvorsteher Johannes Kautenburger wurde schon als Kind von Schülerlotsen über die Straße gebracht. Daher weiß er um die gefährliche Situation und setzt sich mit dem Ortsrat schon seit Jahren für eine Ampel an dem Standort ein. Aktuell scheitere das Vorhaben allerdings, da zu wenig Autos pro Stunde die Straße nutzen würden, so Kautenburger. Dabei sehe er das Problem nicht nur allein bei den Autos, sondern vor allem auch bei der unübersichtlichen Stelle. Eine Ampel würde da helfen und mehr Sicherheit für den Schulweg der Kinder bieten.
Ein Thema in der Sendung "Guten Morgen" am 29.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.