Wäsche waschen im Katastrophenschutzzentrum
Im Katastrophenschutzzentrum in St. Wendel wird einiges an Arbeit erledigt. Auch Arbeit, die man vielleicht zunächst gar nicht auf dem Schirm hat, wenn man an die Helfenden bei Bränden und Hochwassern denkt. In der Halle steht nämlich auch eine riesige Waschmaschine.
Wenn man gegen Brände, Fluten und andere Katastrophen kämpfen muss, bleibt schon mal einiges an Wäsche zurück. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Mengen, die anfallen. Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz und DLRG geben ihre Wäsche regelmäßig im Zentrum an.
Von Rauch, Schlamm und regelmäßiger Wäsche
Manchmal komme die Schutzausrüstung stark kontaminiert nach einem Brandeinsatz an, manchmal sei es nur Schlamm, erklärt Björn Lichtenwaldner. "Manchmal ist es nur die turnusgemäße Wäsche, die dann nur ganz wenig schmutzig ist, aber dann trotzdem einmal im Jahr gewaschen werden muss."
Nach dem Brand in der Pizzeria in Neunkirchen/Nahe kamen beispielsweise auch die Schutzausrüstungen ins Katastrophenschutzzentrum zur Reinigung. Nach einem Brandeinsatz würde die Kleidung stark riechen, sagt Lichtenwaldner. Man müsse dann die Ablüftung an der Waschmaschine anschalten, um keine giftigen Dämpfe einzuatmen.
Wäsche waschen für alle, die helfen
In die Waschmaschinen im Wäscheraum des Katastrophenschutzzentrums passen bis zu 15 Kilo Wäsche. Darin werden auch nicht nur die Jacken und Hosen der Schutzkleidung gewaschen - auch die Helme kommen rein.
Dirk Schäfer, der Chef des Katastrophenschutzzentrums, erklärt, wie es dazu kam, dass die komplette Rettungskleidung im Katastrophenzentrum gewaschen wird. Der Gedanke sei auf einer Klausurtagung der Wehrführer entstanden. Zu Beginn sei es vor allem ein Angebot für die Feuerwehren gewesen. Jedoch sei die Nachfrage hoch und man habe das Angebot ausgeweitet.
Trockner und Trockenschränke
In einem weiteren Raum stehen große Trockner. Dort kommt die Schutzausrüstung rein, wenn die Waschmaschinen fertig gelaufen sind. Helme müssten dabei in einen separaten Sack gepackt werden, damit sie nicht an die Trommel schlagen, sagt Lichtenwaldner. Sonst würde die Beschichtung der Helme kaputt gehen. Auch die Säcke müssten im Anschluss noch einmal getrocknet werden.
Zusätzlich zum Trockner gibt es noch einen Trockenschrank. Der hat - wie man es von einem normalen Kleiderschrank kennt - eine Kleiderstange. Darin werden die Jacken und Helme aufgehängt. Die Ausrüstung würde dort Luft getrocknet, erklärt Lichtenwaldner. Die Jacken würden dort aufgehängt, damit die Membrane keinen Schaden nehme und die Reflexstreifen nicht kaputt gingen. Außerdem kämen die Kleidungsstücke mit einer gewissen Restfeuchte aus dem Trockner.
Richtig imprägnieren
Die Ausrüstung werde im Trockenschrank noch einmal bei 80 Grad imprägniert, sagt Lichtenwaldner. Es sei wichtig, dass diese Imprägnierung richtig und vor allem auf der richtigen Seite des Ausrüstung aufgebracht werde, erklärt Schäfer.
Wenn diese Imprägnierung nach Innen gelange, drehe sich der Effekt um, sagt Schäfer. Das bedeute, dass wenn eine Person im Einsatz stark schwitze und es außen heiß ist, könne sich die Person verbrühen. Man trage also viel Verantwortung für seine Kollegen.
Ein Thema aus der Sendung "Guten Morgen" am 21.11.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.