Auch IHK Saarland verlässt Musks Plattform "X"
Immer mehr öffentliche Einrichtungen, Organisationen, Vereine und auch erste Städte ziehen die Reißleine: Sie verlassen die Plattform X, früher Twitter. Aus dem Saarland hat sich neben der Saar-Uni nun auch die IHK zu diesem Schritt entschlossen.
Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes hat ihren Account auf der Internetplattform "X" gelöscht. Das teilte die IHK am Freitag mit. "X steht mittlerweile für eine algorithmische Priorisierung problematischer Inhalte und eine massive Einschränkung organischer Reichweite", kritisierte IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. "Das macht eine neutrale Nutzung unmöglich und widerspricht fundamentalen Werten unserer wirtschaftlichen Grundordnung."
Kritischer Blick auch auf Facebook und Instagram
Twitter sei vor rund zehn Jahren der erste Social-Media-Kanal überhaupt gewesen, auf dem die IHK aktiv wurde. Jetzt wurde er eingestellt. Die anderen Social-Kanäle, etwa bei Facebook und Instagram, wolle man vorerst behalten - auch wenn hier derzeit ebenfalls Entwicklungen beobachtet würden, "die in die falsche Richtung gehen". Das werde man aufmerksam beobachten und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Facebook beendet in den USA die Zusammenarbeit mit professionellen Faktcheckern und will stattdessen auf Hinweise aus der Community setzen.
Saar-Uni und viele andere Hochschulen stellen X-Account ein
Zuvor hatte am Freitag bereits die Universität des Saarlandes gemeinsam mit rund 60 anderen Hochschulen angekündigt, die Plattform "X" zu verlassen. "X" lasse unter Elon Musk rechtspopulistische Inhalte nicht nur zu, sondern „befördere sie geradezu“, kritisierte Uni-Präsident Prof. Ludger Santen.
Ebenfalls nicht mehr beim Twitternachfolger X vertreten sind die Gewerkschaften Verdi und GEW. Sie verkündeten am Donnerstag anlässlich des Gesprächs von Elon Musk mit Alice Weidel ihren Abschied. Auch der Bundesgerichtshof stellt seinen X-Kanal ein, ebenso die Stadt Bochum und der Fußballverein Arminia Bielefeld.