"Wenn es in Hass und Hetze umschlägt, ist das demokratiegefährend"

"Wenn es in Hass und Hetze umschlägt, ist das demokratiegefährend"

Jochen Marmit   08.01.2025 | 11:46 Uhr

Kampf gegen Hetze und Fehlinformationen: Diesen Prinzipien hatte sich Mark Zuckerberg einst verpflichtet. Jetzt kündigt der Meta-Chef einen neuen Kurs an, hin zu "freier Rede". Digitalexperte Jörg Schieb war dazu im Interview bei SR kultur.

Nach Elon Musks Vorgehen auf der Plattform "X" (vormals Twitter), hat auch Meta-Chef Mark Zuckerberg in Sachen Fakenews und Hasskommentaren eine Kehrtwende vollzogen. Fortan wird das Unternehmen auf Facebook, Instragram und Threads auf professionelle Faktenchecks verzichten und auf "Community-Notes" nach dem Vorbild von "X" setzen.

Vor vier Jahren hatte Meta etwa Donald Trump nach dem Sturm auf das Kapitol noch die Konten gesperrt. Was jetzt hinter dem Strategiewechsel steckt und welche Auswirkungen der haben kann, hat Digitalexperte Jörg Schieb auf SR kultur eingeschätzt.

Künftig würden Fakenews auf den Plattform ungeprüft stehenbleiben. Denn Teil der Ankündigung von Mark Zuckerberg ist die Abschaffung von Überprüfungen und Einordnungen durch Journalistinnen und Journalisten. Fortan müsste User selbst durch Anmerkungen "eingreifen". "Die Last wird auf die Menschen übertragen", so Jörg Schieb.

Komplette Redefreiheit sei eine schöne Vorstellung, die jedoch nur funktioniere, wenn alle sich an gewisse Regeln halten. Ansonsten, so Schieb, könnte sich der Diskurs auch auf den Meta-Plattformen in eine demokratiegefährende Richtung entwickeln.

Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 08.01.2024 auf SR kultur.

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