"Das Thema müsste eigentlich in den Vordergrund"
"Klimafinanzierung" ist vor lauter Krisen beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro nur ein Randthema. Zu Unrecht, findet die Ökonomin und Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Die Ökonomin Claudia Kemfert blickt sorgenvoll auf die Weltklimakonferenz in Baku und den G20-Gipfel in Rio de Janeiro. Dort sei das Thema "Klimafinanzierung" eines von Vielen und stünde längst nicht genug im Fokus.
Kemfert betont im Interview bei SR Kultur, die Bedeutung von globalen Standards beim Klimaschutz, sowie die Notwendigkeit von Investitionen.
Die meisten Gelder, so die Ökonomin, würden aktuell in die Anpassung an den Klimawandel fließen. "Wir zahlen mittlerweile Milliarden, um die Schäden zu begleichen", so Kemfert im Gespräch mit Jochen Erdmenger.
100 Milliarden sollen von den Industrienationen für Entwicklungsländer zur Verfügung gestellt werden. Doch es sei ebenso wichtig, in die Wirtschaft und Energieeffizienz weltweit zu investieren. Dies seien Gelder, die sich langfristig auszahlen würden - anders als Ausgleichszahlungen.
Claudia Kemfert fordert eine Abkehr von fossilen Subventionen und einen Schub beim Ausbau von erneuerbaren Energien.
Ein Thema in "Der Morgen" am 18.11.2024 auf SR kultur.