Bistum Trier will Flächen für Windräder und PV-Anlagen vermieten
Dächer vermieten für Photovoltaik-Anlagen: Das scheint eine Option für das Bistum Trier, um mehr Geld einzunehmen. Es hatte vor kurzem auch angekündigt, freiwillige Elternbeiträge für die Schulen des Bistums einzuführen. Eine Besserung der finanziellen Situation scheint nur kurz in Sicht.
Das katholische Bistum Trier will die Einnahmen aus Mieten und Pachten deutlich steigern. Unter anderem sollen verstärkt Dachflächen für Photovoltaikanlagen vermietet und kircheneigene Freiflächen als Standorte für Windräder verpachtet werden. Zudem sollen nicht genutzte Gebäude verkauft werden.
In Zukunft werde es wahrscheinlich auch notwendig, dass sich an katholischen Schulen in Trägerschaft des Bistums Eltern freiwillig finanziell beteiligen. Sollten entsprechende Gespräche mit den Elternvertretungen zu Ergebnissen führen, rechne man frühestens zum Schuljahr 2026/27 mit einer Einführung. Die Gespräche sollen in der kommenden Woche starte.
Auch höhere Refinanzierungen Teil der Lösung
Zwei Grundschulen, zwei Gemeinschaftsschulen, eine Realschule, zwei Gymnasien sowie eine berufsbildende Schule stehen im Saarland unter der Trägerschaft des Bistums Trier. Die Beiträge würden direkt an die Schulen der Kinder fließen, das Bistum will so Zuschüsse reduzieren.
Man müsse sich zudem bemühen, zum Beispiel für Schul- und Kindergartenplätze höhere Refinanzierungen aus der öffentlichen Hand zu bekommen.
Weniger Kirchensteuer und schwierige wirtschaftliche Entwicklung
Bei der Vorstellung des Haushalts 2025 teilte das Bistum mit, dass man - wie nahezu alle katholischen Bistümer in Deutschland - weiter in einem Konsolidierungsprozess sei. Der leitende Direktor des Generealvikariats, Andreas Trogsch sagte, die bisher schon erzielten Kostensenkungen hielten mit dem Wegbrechen der Einnahmen aus Kirchensteuern nicht Schritt.
Das Bistum, zu dem große Teile des Saarlandes gehören, erwartet rund 303 Millionen Euro Kirchensteuer. Als Ursache für das Haushaltsdefizit nennt Trogsch auch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung.
Ausblick auf kommende Jahre
Angesichts der Kirchenaustritte und der demografischen Entwicklung ist laut Trogsch keine Trendweite zu erwarten. Für das Jahr 2025 plant das Bistum zwar mit einem Haushaltsplus von 25,9 Millionen Euro. Ursache sei allerdings ein Einmaleffekt. Grund seien Änderungen bei der Privatschulfinanzierung zum kommenden Schuljahr.
"Wir werden 2025 einen ausgeglichenen Haushalt schaffen - aber nächstes Jahr nicht mehr", erklärte Generalvikar Ulrich von Plettenberg. "Unser Ziel muss es sein, im Verwaltungsergebnis so nah wie möglich an die schwarze Null zu kommen."
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten am 16.01.2025 im Radio berichtet.