Ein Jahr Bündnis Sahra Wagenknecht: So steht es um die Partei im Saarland
Vor einem Jahr ist die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht gegründet worden, kurz darauf gab es auch einen saarländischen Landesverband. Was ist seitdem passiert? Die wichtigsten Punkte im Überblick.
Vor einem Jahr ist aus dem Verein Bündnis Sahra Wagenknecht die Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) geworden. Im Januar gegründet, feierte die Partei schon bei der Europawahl im Juni erste Erfolge und kam aus dem Stand bundesweit auf 6,2 Prozent, im Saarland sogar auf 7,9 Prozent der Stimmen.
Dabei hatte sich der saarländische Landesverband sogar erst im vergangenen März gegründet. Seitdem wächst hierzulande die Zustimmung für die Partei. Der jüngste Saarlandtrend von Ende September 2024 weist dem BSW rund zehn Prozent der Stimmen zu.
Nur 29 Mitglieder im Saarland
Das BSW sitzt im Saarland momentan in vier Kommunalparlamenten. Bei der Kommunalwahl hatte das Bündnis Mandate in den Stadträten von Ottweiler und Dillingen und in den Kreistagen von Neunkirchen und Saarlouis erringen können.
Insgesamt hat das BSW im Saarland bislang aber nur 29 Mitglieder. Die Partei selbst begründet das damit, dass man bei der Aufnahme neuer Mitglieder sehr sorgsam vorgehe.
Beim BSW entscheiden, anders als bei den übrigen Parteien, nicht Orts-, Kreis- oder Landesverbände über die Aufnahme neuer Mitglieder, sondern die Bundespartei.
Mehrere Rücktritte im saarländischen Landesvorstand
Seit der Gründung gab es im Landesvorstand schon drei Rücktritte. Im Dezember hat der stellvertretende Landesvorsitzende des BSW im Saarland, Jens Danielczok, sein Amt abgegeben. Zuvor hatten sich bereits der Co-Vorsitzende Randolf Jobst und Beisitzer Volker Schneider aus dem Vorstand zurückgezogen. Vorausgegangen waren jeweils parteiinterne Uneinigkeiten.
Eine Konstante im Landesverband ist die Vorsitzende Astrid Schramm, eine Vertraute von Oskar Lafontaine und ehemalige Landtagsabgeordnete der Linken. Bei der Bundestagswahl in wenigen Wochen wird Desiree Kany die Landesliste des BSW anführen.
Linie des Landesverbands ähnlich wie die der Bundespartei
Der Landesverband richtet sich im Großen und Ganzen nach der Linie der Bundespartei. Diese setzt unter anderem auf eine striktere Asylpolitik und mehr Abschiebungen.
Bei der Energieversorgung will die Partei nicht allein auf erneuerbare Energien setzen, sondern auch an Gas festhalten. Außerdem will sie sich für ein besseres Verhältnis mit Russland einsetzen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Guten Morgen" am 08.01.2025 berichtet.