Ein Lehrer schreibt im Unterricht vor der Klasse an die Tafel (Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Mehr Personal für Sprachförderung an Saar-Schulen

Christian Leistenschneider   24.08.2024 | 08:42 Uhr

Das Saarland hat sein Angebot an Sprachförderkräften deutlich aufgestockt. Zum neuen Schuljahr wurden 50 neue Vollzeitstellen geschaffen. Der Bedarf ist groß.

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist im Saarland in den vergangenen Jahren wieder gestiegen, teilweise deutlich. Sehr deutlich gestiegen ist allerdings auch die Zahl derjenigen, die nicht ausreichend Deutsch sprechen können, um im Unterricht gut mitzukommen. Lehrervertreter hatten darum darauf gedrängt, mehr Sprachförderlehrer einzustellen.

Die Landesregierung hat auf diese Entwicklungen reagiert. Zum neuen Schuljahr wurden zusätzlich zu den bereits existierenden 121 Stellen 50 neue unbefristete Vollzeitstellen für Sprachförderkräfte geschaffen, teilte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) mit. Hinzu kommen laut Ministerium 34 befristete Stellen für das Schuljahr 2024/25.

SLLV fordert Entfristungen

Die Besetzung der unbefristeten Stellen zum 1. August habe sehr gut funktioniert, so das Ministerium. Die Förderlehrer sollen den Schulen je nach Bedarf zugewiesen werden. Auch an Förderschulen sei ein Einsatz möglich.

Die Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, Lisa Brausch, begrüßte die Neueinstellungen. Sie hält den Umfang allerdings für nicht ausreichend. „Der Bedarf ist immens hoch und steigt stetig.“

Brausch plädiert dafür, auch die mit befristeten Verträgen tätigen Sprachförderlehrkräfte zu entfristen, um sie im Saarland zu halten. „Nur so kann nach Auffassung unseres Verbandes längerfristig die Abdeckung des stetig steigenden Bedarfs gesichert werden.“

Kritik von der CDU

Auch die CDU Saar begrüßt den Stellenzuwachs grundsätzlich, aber: „Mit einem konzeptionellen ‚Weiter so‘ nach dem Gießkannenprinzip wird das Bildungsministerien den bestehenden Herausforderungen nicht gerecht“, so die bildungspolitische Sprecherin der CDU, Jutta Schmitt-Lang.

Wer in die Grundschule komme, müsse Deutsch können. Deshalb brauche es vor allem in der Frühförderung ein schnelles Umsteuern, unter anderem durch frühere Schuleingangsuntersuchungen, sagte Schmitt-Lang. „Nur so kann ein nicht ausreichender Sprachstand früh genug erkannt werden und das Kind mit einer verpflichtenden Förderung fit für die Einschulung gemacht werden.“

Es sei ein großer Fehler gewesen, das Sprachförderprogramm ‚Früh Deutsch lernen‘ einzustellen. Das sollte nach Ansicht der CDU umgehend rückgängig gemacht werden.

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 24.08.2024 berichtet.


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