Roboter assistiert bei Operationen auf dem Winterberg
Bei Operationen im Zentral-OP des Klinikums Saarbrücken ist jetzt auch ein Roboter im Einsatz. Bei Operationen in der onkologischen Chirurgie ist er bereits eingesetzt worden – weitere Fachbereiche folgen. Die Eingriffe sollen für die Patienten so schonender und präziser sein.
Saug- und Wischroboter im eigenen Zuhause oder auch Montageroboter in der Industrie: In einigen Lebensbereichen erleichtern Roboter inzwischen die Arbeit der Menschen. Auch das Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg will künftig auf einen Roboter setzen: Das Robotik-System „daVinci“ soll im Zentral-OP bei Operationen assistieren.
Einsatz in mehreren Fachbereichen geplant
„Mit zwei Konsolen für die Operateure und vier Roboter-Armen handelt es sich um das modernste verfügbare Robotik-System mit breitem Anwendungsspektrum, das auch für die Chirurgie im Bauchraum optimiert ist“, teilte das Klinikum mit.
Der Roboter sei bereits im Bereich der onkologischen Chirurgie mit Erfolg eingesetzt worden. Er soll aber auch in weiteren Fachdisziplinen wie etwa der Gynäkologie, der Thoraxchirurgie oder auch der Urologie sowie in der onkologischen Tumorchirurgie zum Einsatz kommen.
Der Roboter soll auch bei fachübergreifenden Operationen genutzt werden. Diese Woche war etwa eine Operation im Bereich Urologie und Allgemein- bzw. Viszeralchirurgie geplant.
Roboter als verlängerter Arm des Arztes
Der Roboter operiert dabei aber nach Angaben des Klinikums nicht selbst. Er wird von dem zuständigen Chirurgen bedient. Das System überträgt dann die Bewegungen auf die Roboter-Arme.
„Es operiert weiterhin der Arzt, der aber durch die Flexibilität der Roboterarme trotz kleinster Schnitte deutlich mehr Spielraum hat“, erklärt Chefarzt Gregor Stavrou. Die Arme des Roboters seien viel gelenkiger und ruhiger als die Arme des Operateurs.
Eingriffe sind schonender für Patienten
Der Einsatz des Roboters bringe für die Patienten viele Vorteile mit sich, so Stavrou. Zwei Kameras ermöglichen dem Chirurgen einen dreidimensionalen Blick. Außerdem wird der Operationsbereich um das zehnfache vergrößert. Das sorge für eine bessere Sicht.
Dadurch könnten Nerven- und Gefäßstrukturen geschont werden. „Patienten und Patientinnen haben nach der OP weniger Schmerzen und sind schneller wieder mobil“, beschreibt das Klinikum einen der Vorteile. Insgesamt könnten die Operationen so schonender, präziser und sicherer durchgeführt werden.
Das Klinikum konnte das Robotiksystem anschaffen, weil die Investition von Bund und Land unterstützt wurde. Die Kosten von rund 2,5 Millionen Euro wurden in vollem Umfang von Bund und Land gefördert.
Über dieses Thema hat auch "Wir im Saarland - Das Magazin" im SR Fernsehen am 23.01.2025 berichtet.