Das Ehrenamt im Saarland hat Schwierigkeiten
Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich zum Beispiel, um in kalten Winternächten Obdachlose zu versorgen. Feuerwehren, THW und Co. sind auf Ehrenamtler angewiesen. Doch es gibt immer weniger Helfer.
Vereine und Organisationen im Saarland haben immer größere Probleme, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu finden. Das hat eine SR-Umfrage bei den Ehrenamtsbörsen der Landkreise ergeben.
Der Kreis Saarlouis schätzt zum Beispiel, dass auf zehn Angebote nur eine Person kommt, die sich engagieren will. Die Kreise sehen einen Grund im demografischen Wandel. Er senke die Zahl potenzieller Helfer.
Außerdem hätten sich die Lebensgewohnheiten der Menschen verändert. Viele könnten oder wollten sich nicht engagieren, weil sie durch immer mehr berufliche und private Verpflichtungen weniger Zeit hätten.
Ehrenamt muss flexibler werden
Das ehrenamtliche Engagement verändert sich nach Beobachtung der Landkreise deshalb grundlegend. Statt einem langfristigen Engagement bevorzugten viele Helferinnen und Helfer spontane, projektbezogene Tätigkeiten.
Mit traditioneller Vereinsarbeit sei das unvereinbar. Vereine müssten viel tun, um Ehrenamtler zu halten. Wichtig sei, junge Menschen frühzeitig zu gewinnen, zum Beispiel mit Schulprojekten.
Die Kreise mahnten in der SR-Umfrage mehr Wertschätzung für das Ehrenamt an. Zudem könnten Arbeitgeber das Ehrenamt z.B. durch Freistellungen und flexible Arbeitszeiten mehr unterstützen.
Homburger Landrat warnt vor Mangel an Helfern im Katastrophenfall
Der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Theophil Gallo, warnt angesichts des Wandels im Ehrenamt vor massiven Folgen vor allem für den Katastrophenschutz. So hat beispielsweise das THW im Saarland zurzeit fast 3000 ehrenamtliche Helfer.
Während die Zahl der Ehrenamtlichen schrumpfe, wachse gleichzeitig der Anspruch der Gesellschaft auf Hilfe in allen Lebenslagen. Es sei außerdem davon auszugehen, dass kritische Situationen zunehmen oder länger andauern werden.
Daher seien mehr organisierte und ausgebildete Menschen nötig, die mit Technik und Werkzeug umgehen könnten. Sonst entstehe ein Defizit, das uns früher oder später "hart treffen" werde.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 24.12.2024 berichtet.