Moselschleuse in Müden ist wieder in Betrieb
Seit heute die Moselschleuse in Müden wieder für den Schiffsverkehr geöffnet. Die MS Mainz passierte heute als erstes Schiff die Schleuse, die seit einem Unfall im Dezember außer Betrieb war.
Wohl durch einen technischen Defekt war Anfang Dezember ein Güterschiff ungebremst in das Schleusentor der Schleuse Müden gefahren und hatte diese schwer beschädigt. Die Folge: Mehr als 70 Schiffe steckten auf Saar und Mosel fest. Zunächst sah es so aus, als müsste die Mosel mehrere Monate für die Schifffahrt gesperrt werden, dann ging die Reparatur aber doch schneller als erwartet. Vor rund einer Woche konnte das neue Tor eingebaut werden – danach gab es erstmal einen Probebetrieb.
Eröffungsfahrt mit Wissing
Seit heute nun ist die Schleuse wieder in Betrieb. Mit einer Fahrt auf der MS Mainz haben Vertreter aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich die Schleuse wieder freigegeben. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) war nach Müden gekommen.
„Die Havarie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass Flüsse Lebensadern sind – womit unsere Experten definitiv Lebensretterqualitäten bewiesen haben“, sagte Wissing am Samstag.
Dank an Saar-Stahlindustrie
Saar-Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) bedankte sich bei den Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes und der saarländischen Stahlindustrie, die die Reparatur mit der Sonderanfertigung von Bauteilen unterstützt hat. „Jetzt muss es darum gehen, mit dem beschleunigten Ausbau der Moselschleusen die Leistungsfähigkeit und die Resilienz der Infrastruktur zu erhöhen.“
Das fordert auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Saarland. Es sei „ein wichtiger Schritt für die regionale Wirtschaft und betroffene Unternehmen“. Die Mosel gilt als eine der wichtigsten europäischen Wasserstraßen.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) teilte anlässlich der Schleusenfreigabe mit, Landespolitik und Wirtschaft hätten in Berlin dafür gesorgt, dass die Interessen des Wirtschaftsstandortes Saarland höchste Priorität bekommen. „Aber ein solcher Vorfall darf sich nicht wiederholen. Ich erwarte von einer künftigen Bundesregierung, dass sie die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur dieses Landes vornimmt und damit die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit schafft.“
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 01.02.2025 berichtet.