Moselschleuse in Müden geht wieder in Betrieb

Moselschleuse in Müden ist wieder in Betrieb

  01.02.2025 | 13:26 Uhr

Seit heute die Moselschleuse in Müden wieder für den Schiffsverkehr geöffnet. Die MS Mainz passierte heute als erstes Schiff die Schleuse, die seit einem Unfall im Dezember außer Betrieb war.

Wohl durch einen technischen Defekt war Anfang Dezember ein Güterschiff ungebremst in das Schleusentor der Schleuse Müden gefahren und hatte diese schwer beschädigt. Die Folge: Mehr als 70 Schiffe steckten auf Saar und Mosel fest. Zunächst sah es so aus, als müsste die Mosel mehrere Monate für die Schifffahrt gesperrt werden, dann ging die Reparatur aber doch schneller als erwartet. Vor rund einer Woche konnte das neue Tor eingebaut werden – danach gab es erstmal einen Probebetrieb.

Eröffungsfahrt mit Wissing

Seit heute nun ist die Schleuse wieder in Betrieb. Mit einer Fahrt auf der MS Mainz haben Vertreter aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich die Schleuse wieder freigegeben. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) war nach Müden gekommen.

„Die Havarie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass Flüsse Lebensadern sind – womit unsere Experten definitiv Lebensretterqualitäten bewiesen haben“, sagte Wissing am Samstag.

Bei der Wiedereröffnung der Moselschleuse bei Müden: die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD, von links), der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP), Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn Stephan Momper und Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schiffahrt. (Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes)
Bei der Wiedereröffnung der Moselschleuse bei Müden: die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD, von links), der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär Andy Becht (FDP), Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn Stephan Momper und Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schiffahrt.

Dank an Saar-Stahlindustrie

Saar-Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) bedankte sich bei den Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes und der saarländischen Stahlindustrie, die die Reparatur mit der Sonderanfertigung von Bauteilen unterstützt hat. „Jetzt muss es darum gehen, mit dem beschleunigten Ausbau der Moselschleusen die Leistungsfähigkeit und die Resilienz der Infrastruktur zu erhöhen.“

Das fordert auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Saarland. Es sei „ein wichtiger Schritt für die regionale Wirtschaft und betroffene Unternehmen“. Die Mosel gilt als eine der wichtigsten europäischen Wasserstraßen.

Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) teilte anlässlich der Schleusenfreigabe mit, Landespolitik und Wirtschaft hätten in Berlin dafür gesorgt, dass die Interessen des Wirtschaftsstandortes Saarland höchste Priorität bekommen. „Aber ein solcher Vorfall darf sich nicht wiederholen. Ich erwarte von einer künftigen Bundesregierung, dass sie die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur dieses Landes vornimmt und damit die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit schafft.“

Video [aktueller bericht, 01.02.2025, Länge: 2:38 Min.]
Schleusentor Müden wieder freigegeben

Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 01.02.2025 berichtet.


Mehr zu dem Unfall an der Moselschleuse in Müden

Nach Unfall im Dezember
Neues Tor an der Moselschleuse in Müden eingebaut
Knapp sieben Wochen nach dem Schiffsunfall nähert sich die Sperrung der Mosel in Müden ihrem Ende. An der Schleuse wurde am Freitag ein neues Tor eingebaut. Die Flügel waren zuvor in Trier passend gemacht worden.

Reparatur bis Anfang Februar
Notschleusungen auf der Mosel erfolgreich abgeschlossen
Die Notschleusungen an der havarierten Moselschleuse bei Müden sind beendet. Nun wird die Schleuse trockengelegt und die eigentlichen Reparaturarbeiten starten.

Nach dem Schleusenunfall
Letzte Schleusung vor Weihnachten - Luxemburg lockert Fahrverbot
Vor dem Hintergrund des Schiffsunfalls an der Schleuse Müden hat auch Luxemburg jetzt das Sonntagsfahrverbot für Lkw vorübergehend aufgehoben. Bei den Notschleusungen liegt man vor dem Zeitplan und macht über Weihnachten Pause.

Bauteile für die Tore
Dillinger und Saarstahl helfen bei Schleusenreparatur
Im Notbetrieb können zurzeit bereits Schiffe die defekte Schleuse Müden an der Mosel passieren. Anfang Februar soll der Regelbetrieb starten. Bei der Reparatur helfen auch Dillinger und Saarstahl.

Schiffe sollen bis Jahresende durch sein
Notschleusungen auf der Mosel gehen schneller voran als gedacht
Die Arbeiten an der Moselschleuse bei Müden laufen auf Hochtouren. Noch bis Jahresende sollen alle seit dem Unfall feststeckenden Schiffe durchgeschleust werden.

Nach Unfall vor einer Woche
Erste Notschleusung auf der Mosel bei Müden erfolgreich
Nach dem Schiffsunfall auf der Mosel vor gut einer Woche haben die ersten Notschleusungen begonnen. Am Montagvormittag wurde ein Güterschiff durch die Schleuse gebracht.

Offener Brief an Bundesverkehrsminister
Erster Reparaturversuch an defekter Moselschleuse
Bundesverkehrsminister Wissing soll die defekte Moselschleuse bei Müden zur Chefsache erklären – das fordern Saar-Wirtschaftsminister Barke und Verkehrsministerin Berg in einem offenen Brief. Die havarierte Schleuse könnte die Stahlindustrie mehrere hundert Millionen Euro kosten. Ein erster, notdürftiger Reparaturversuch am Samstag verlief erfolgreich.

Festsitzende Schiffe auf Mosel und Saar
Nach Schleusenunfall: Anfang der Woche erste Notschleus-Versuche geplant
Rund 70 Schiffe stecken derzeit auf Saar und Mosel fest. Anfang nächster Woche sollen erste Versuche gestartet werden, Schiffe durch die kaputte Schleuse bei Müden zu bekommen. Transportunternehmen suchen derweil schon nach alternativen Routen.

Schiff rammt Schleusentor
Nach Schleusenunfall: Schiffe stecken fest
Wegen des beschädigten Schleusentors in Müden stecken mehr als 70 Schiffe auf Saar und Mosel fest. Allein auf der Saar sind es 17 Güterschiffe, die noch nicht wissen, wann es für sie weitergeht.

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