Notschleusungen auf der Mosel erfolgreich abgeschlossen
Die Notschleusungen an der havarierten Moselschleuse bei Müden sind beendet. Nun wird die Schleuse trockengelegt und die eigentlichen Reparaturarbeiten starten.
Als letztes auf der Mosel festsitzendes Schiff hat die belgische "Tunica" am Freitagmorgen die defekte Schleuse bei Müden passiert. Wie der SWR berichtete, war das Schiff um kurz nach 10.00 Uhr in die Schleuse eingefahren und konnte nach etwa einer Stunde seine Fahrt fortsetzen.
Die Tunica und ein weiteres Schiff hatten laut dem Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) auf eigenen Wunsch die Weihnachtsfeiertage noch im oberen Flusslauf verbracht, um weitere Ladung aufnehmen zu können.
Knapp 200 Stunden durchgearbeitet
Seit Beginn der Notschleusungen hatten die Beschäftigten bis Weihnachten zuerst im Drei- und später im Vierschichtbetrieb insgesamt 192 Stunden durchgearbeitet, um die mehr als 70 festsitzenden Schiffe zu Tal zu bringen. Laut WSA wurde dabei die behelfsmäßig eingesetzten Dammbalken mehr als 1000 mal mittels Kran ein- und ausgebaut.
In knapp der Hälfte der Fälle waren dabei auch Taucher im Einsatz, die im eiskalten Moselwasser bei nahezu Null Sichtweite unter Wasser jedes Mal die Ketten ein- und aushängen mussten.
Schleusenhavarie 23 Tage vor dem Renteneintritt
Besonders im Fokus stand dabei auch der 66-jährige Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn, Albert Schöpflin. Eigentlich war alles für einen ruhigen Renteneintritt jetzt zum Jahresende nach insgesamt 31 Dienstjahren geplant. Doch dann krachte nur 23 Tage vor der Rente das Frachtschiff in die Moselschleuse Müden.
Die letzten Tage im Amt wurden damit die wohl stressigsten in seiner gesamten Dienstzeit - er gehe aber mit einem guten Gefühl in Rente, da pünktlich zu seinem Ruhestand alle Schiffer befreit seien, sagte Schöpflin.
Bauarbeiten voraussichtlich bis 1. Februar
In den nächsten Tagen wird nun die Schleusenkammer trockengelegt, direkt nach Neujahr dann ein Gerüst für die Bauarbeiten aufgebaut. Bis zum 24. Januar sollen dann die Betonarbeiten provisorisch abgeschlossen sein.
Zeitgleich werden am Trierer Bauhof bereits die neuen Torflügel montiert, die dann ab dem 25. Januar eingebaut werden soll. Läuft alles nach Plan, gibt es ab dem 1. Februar wieder freie Fahrt für die Schiffe - und damit fast zwei Monate früher als zunächst befürchtet.
Über dieses Thema berichtet die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 27.12.2024.