Neues Tor an der Moselschleuse in Müden eingebaut
Knapp sieben Wochen nach dem Schiffsunfall nähert sich die Sperrung der Mosel in Müden ihrem Ende. An der Schleuse wurde am Freitag ein neues Tor eingebaut. Die Flügel waren zuvor in Trier passend gemacht worden.
Kurz nach acht Uhr am Freitagmorgen haben in Müden an der Mosel die Arbeiten zum Einbau des neuen Schleusentors begonnen. Nachdem der erste Torflügel eingebaut war, wurde der zweite vom Schiff auf einen Lkw geladen, zum unteren Ende der Schleuse gebracht und dann hineingehoben.
Freigabe für 31. Januar geplant
Stephan Momper, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn, hatte sich am Morgen im SWR-Interview bereits zuversichtlich gezeigt. „Schleusentorwechsel haben wir schon öfter gemacht. Da sind die Leute erfahren, das ist keine besondere Herausforderung. Trotzdem muss natürlich das Tor erst einmal passen.“
Nach der Installation müssen nun die Anschlüsse angebracht und die Technik neu eingestellt werden. Das werde, so Momper, noch die ganze nächste Woche in Anspruch nehmen. Man habe aber immer noch den festen Plan, die Schleuse am 31. Januar wieder freizugeben.
Stahlverband mahnt Ausbau der Schleusen an
Die Moselschleuse bei Müden war am 8. Dezember bei einem Schiffsunfall schwer beschädigt worden, der Schaden geht in die Millionen. Die Mosel war daraufhin für den Schiffsverkehr gesperrt worden, die festsitzenden Schiffe mussten per Notschleusung befreit werden.
An den neuen Schleusentoren hat auch Saarstahl mitgearbeitet. Für die Geschäftsführerin des Stahl-Verbandes Saar, Antje Otto, ist diese Kooperation ein "Beweis für den Zusammenhalt und die Kompetenz unserer Region". Sie mahnte aber auch an, dass dieser Schleusenunfall ein Weckruf sein müsse. "Der seit Jahrzehnten schleppende Ausbau der Moselschleusen darf nicht länger hinausgezögert werden", so Otto.
Finanzielle Ersparnis für Liqui Moly
Der Schmiermittelhersteller Liqui Moly ist erleichtert, dass die Reparatur nun schneller gelaufen ist als geplant. Als Ersatz für die Öltanker wollte das Unternehmen bis Ende März über 1000 Tanklastwagen einsetzen und ein externes Tanklager in Mannheim anmieten.
Das hätte rund 1,5 Millionen Euro gekostet. Dank Storno liegt der Gesamtschaden jetzt nur bei rund 250.000 Euro.
Ermittlungen gegen Kapitän
Gegen den Kapitän des Unfallschiffes ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Sie hat nach eigenen Angaben ein zweites Gutachten beauftragt.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio vom 24.01.2025 berichtet.