Mehr Drogenrückstände im Saarbrücker Abwasser

Mehr Drogenrückstände im Saarbrücker Abwasser nachgewiesen

Jimmy Both   13.04.2025 | 08:40 Uhr

In Saarbrücken sind 2024 mehr Drogenrückstände im Abwasser nachgewiesen worden. Das zeigen Zahlen der Europäischen Drogenagentur. Besonders die Werte für Amphetamin sind deutlich nach oben gegangen.

Im Abwasser von Saarbrücken sind die nachgewiesenen Werte für Amphetamin im vergangenen Jahr um 44 Prozent gestiegen. Auch andere Substanzen wurden vermehrt nachgewiesen. Die Zahlen für Kokain (+18 Prozent) und Ketamin (+17 Prozent) sind um jeweils gut ein Sechstel gewachsen. Das deckt sich mit den Beobachtungen des Saarbrücker Drogenhilfezentrums.

Kokain, die am häufigsten konsumierte illegale Droge

Gerade Amphetamin, Kokain und Crack würden verstärkt konsumiert. Kokain sei seit der Teillegalisierung von Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Der zunehmende Konsum liege einerseits am wachsenden Import der Stoffe aus Südamerika. Andererseits trügen aktuelle Krisen dazu bei.

Unsicherheit und Ängste könnten zu Stress und psychischen Problemen führen, teilte der Geschäftsführer des Drogenhilfezentrums, Sven Schäfer, mit. Immer mehr Menschen griffen deswegen zu Drogen und rutschten in die Abhängigkeit.

Mehr Drogenrückstände im Saarbrücker Abwasser nachgewiesen
Audio [SR.de, (c) SR, 13.04.2025, Länge: 00:38 Min.]
Mehr Drogenrückstände im Saarbrücker Abwasser nachgewiesen

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.04.2025 berichtet.


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