Offenbar wieder mehr Messerattacken im Saarland
Im Saarland ist die Zahl der Messerangriffe in diesem Jahr offenbar gestiegen. Genaue Zahlen liegen zwar noch nicht vor - das Innenministerium spricht aber von einer stark steigenden Tendenz im Vergleich zum Vorjahr.
Mehrere Jahre in Folge war die Zahl der Messerattacken im Saarland zurückgegangen - in diesem Jahr gab es offenbar wieder einen Anstieg. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter allen Bundesländern hat das saarländische Innenministerium eine "stark steigende Tendenz" im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Die genaue Zahl wird erst im nächsten Jahr veröffentlicht.
Opfer nach Angriff in Völklingen verstorben
Für Aufsehen hatten im Sommer vor allem zwei Fälle gesorgt: In Völklingen war ein 77-Jähriger ohne ersichtlichen Grund niedergestochen und schwer verletzt worden. Drei Monate nach der Tat ist der Mann in einem Krankenhaus verstorben. Von dem Täter fehlt nach wie vor jede Spur.
Aufgeklärt und gerichtlich abgeschlossen ist der Angriff in einer Regionalbahn in Saarbrücken. Ein Gericht erklärte den 32-jährigen Täter mittlerweile für schuldunfähig, er muss aber dauerhaft in die Psychiatrie.
2023 waren im Saarland insgesamt 161 Vorfälle mit Messern registriert worden. Zwei Jahre zuvor waren es noch fast doppelt so viele.
Unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern
Je nach Bundesland gab es im vergangenen Jahr unterschiedliche Entwicklungen. Während etwa auch in Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein die Tendenz steigend ist, bewegen sich die Zahlen in Rheinland-Pfalz, Berlin und Hessen auf dem Niveau des Vorjahres. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern deutet sich eine rückläufige Entwicklung an.
Das Saarland will in Gebieten mit erhöhtem Gefahrenpotenzial künftig das Tragen von Messern und anderen Waffen verbieten. Derzeit werde die Ausweisung von Waffenverbotszonen vorbereitet.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 27.12.2024.