„Heute gilt es uns!“ - Bombenangriff auf Zweibrücken

„Heute gilt es uns!“ - Bombenangriff auf Zweibrücken

Stadtmuseum Zweibrücken - 09. März bis 11. Mai 2025

Reporterin: Barbara Grech / Onlinefassung: Corinna Kern   10.03.2025 | 12:50 Uhr

Vor 80 Jahren, am 14. März 1945, wurde Zweibrücken nahezu komplett zerstört. In zwölf Minuten warf die kanadische Luftwaffe rund 800 Tonnen Sprengbomben auf die Altstadt. Es war für die Stadt das Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine Ausstellung im Stadtmuseum Zweibrücken erinnert daran.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Zweibrücken eine barocke Residenzstadt. Heute lässt sich davon kaum noch etwas erahnen. Der Grund: Der Angriff der kanadischen Luftwaffe am 14. März 1945. Innerhalb von zwölf Minuten wurde die Stadt völlig zerstört.

800 Tonnen Sprengbomben auf Zweibrücken

800 Tonnen Sprengbomben wurden über der Altstadt abgeworfen. Bezogen auf die Sachschäden war Zweibrücken nach Pforzheim und Würzburg am stärksten zerstört worden - deutschlandweit. Die Ausstellung "Heute gilt es uns!" erinnert nun daran.

Die Sonderausstellung „Zweibrücken, 14. März 1945: Heute gilt es uns!“ im Stadtmuseum Zweibrücken. (Foto: Walter Meyer / Stadtarchiv Zweibrücken)
Alexanderskirche und Umgebung

Dabei könnte die Szenerie nicht gegensätzlicher sein. Im barocken Stadtpalais, in dem das Zweibrücker Stadtmuseum untergebracht ist, hängen Fotografien von der totalen Zerstörung. 83 Prozent der Häuser seien durch den Angriff zerstört worden, sagt Charlotte Glück, Leiterin des Stadtmuseums, die die Ausstellung eingerichtet hat.

Von der Residenzstadt zur Trümmerlandschaft

Am Anfang der Schau sieht man auf alten Fotografien, wie schön Zweibrücken einmal war. Die ehemalige Residenzstadt war ein wahres barockes Juwel. Doch mit dem Bombenangriff am 14. März wurde die Stadt in Schutt und Asche gelegt.

Die Sonderausstellung „Zweibrücken, 14. März 1945: Heute gilt es uns!“ im Stadtmuseum Zweibrücken. (Foto: Fotomontage von Horst W. Grittner /Stadtarchiv Zweibrücken )
Das brennende Schloss in Zweibrücken

Mit der Offensive sollte der Vormarsch der Amerikaner in die Pfalz vorbereitet werden, die Bevölkerung mürbe gemacht und der Widerstand gebrochen werden. Zweibrücken war eine der Nazi-Hochburgen in der Westpfalz. Begünstigt wurde dies durch die schwache wirtschaftliche Lage, durch die die Stadt bereits während der Weimarer Republik abgehängt wurde. Hinzu kam der Wegfall des Saarlandes und Lothringens als Wirtschaftsraum. Beides hatte einen Anteil daran, dass Zweibrücken eine Hochburg der Nationalsozialisten war. Auch dieser Teil der Geschichte wird in der Ausstellung thematisiert.

Auf Trümmern aufgebaut

Die bildgewaltige Ausstellung zeigt die Trümmerlandschaft nach dem Angriff. "Diese Trümmer sind einplaniert worden. Man hat die neue Stadt einen Meter höher wieder aufgebaut - auf dem Kriegsschutt", sagt Glück.

Die Sonderausstellung „Zweibrücken, 14. März 1945: Heute gilt es uns!“ im Stadtmuseum Zweibrücken. (Foto: Stadtarchiv Zweibrücken )
Am 14. März 1945 durch Bomben zerstörte Bierkästen

Teile davon stehen in der Ausstellung. Darunter auch mehrere zerdrückte Bierkästen, die durch den starken Druck, der Jahrzehnte lang auf sie gewirkt hatte, kaum noch zu erkennen sind.

Eine Ausstellung, so Charlotte Glück, die aufzeigen soll was damals geschah und aufklären soll, warum das geschah.


AUF EINEN BLICK

Die Sonderausstellung „Zweibrücken, 14. März 1945: Heute gilt es uns!“ im Stadtmuseum Zweibrücken. (Foto: Stadtarchiv Zweibrücken )

09. März bis 11. Mai 2025
„Heute gilt es uns!“

Stadtgalerie Zweibrücken
Herzogstraße 9
66482 Zweibrücken

Weitere Informationen: Museums-Portal Rheinland-Pfalz

Öffnungszeiten
Dienstag: 10.00 - 18.00 Uhr
Mittwoch - Sonntag: 14.00 - 18.00 Uhr
Feiertags: 14.00 - 18.00 Uhr
Montag Ruhetag

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 10.03.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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