Die schönste Zeit des Jahres für Filmfans
Filmfestival mit Bedeutung
Vier Festivaltage, insgesamt rund 230 Filmvorführungen: für die einen ist das alljährliche Statistik, für das Ophüls-Stammpublikum ist es die schönste Zeit des Jahres. Der Ausblick auf das Max Ophüls Festival von SR kultur-Redakteurin Barbara Renno.
Liebgewonnene Institution
1980 zählte das Max Ophüls Festival rund 700 Besucher. Davon kann heute nicht mehr die Rede sein, denn das Festival ist stetig und dynamisch gewachsen. Nach 45 Jahren ist es so frisch, wie ein Nachwuchsfilmfestival nur sein kann, sagt Barbara Renno.
Ein beispielhaftes Beispiel dafür ist der diesjährige Eröffnungsfilm – die Fortsetzung des Gewinners von 2004, "Mucksmäuschenstill x" mit Jan Hendrik Stahlberg über den selbsternannten Weltverbesserer Mux, der aufräumen möchte.
Damals erschreckend aktuell – und heute wieder oder immer noch. Ein Beispiel für die Kontinuität und den Aufbruch des Festivals.
Große Bedeutung im deutschsprachigem Raum
Das Filmfestival Max Ophüls Preis gehört zahlenmäßig zwar zu den kleineren Festivals, doch es ist eines der bedeutendsten für den deutschsprachigen Filmnachwuchs. Der Standard des Festivals wird gehalten, indem klare Regeln gelten:
Wer zum Nachwuchs zählen möchte, darf nicht mehr als drei abendfüllende Filme realisiert haben, erklärt Barbara Renno. Übrigens hat das nichts mit dem biologischen Alter zu tun – der Schweizer Fredi M. Maurer feierte sein Debüt mit knapp 50 Jahren.
Der Austausch steht im Mittelpunkt
Ein weiterer Erfolgsgarant des Festivals ist die Überschaubarkeit und die vielen Möglichkeiten, sich zu treffen – ob in den Fluren vor den Kinosälen, im Festivalclub oder bei Veranstaltungen in der Stadt. Publikum, Journalisten, Produzenten, Schauspieler und Filmemacher begegnen sich immer wieder. Die Landeshauptstadt wird zur Filmhauptstadt.
Hochkarätige Teilnehmer
Burgschauspielerin Julia Windischbauer hat 2022 den Schauspiel-Nachwuchspreis erhalten. In diesem Jahr stellt sie ihren Film "Callas, Darling" vor.
Für dieses Roadmovie konnte sie die erfahrene Schauspielkollegin Almut Zilcher gewinnen. Auch hier stimmt die Mischung zwischen Alt und Jung, zwischen Erfahrung und Neugierde auf beiden Seiten.
Oder das Familiendrama "Bagger Drama": Hier spielt die hervorragende Schweizer Film- und Theaterschauspielerin Bettina Stucky die weibliche Hauptrolle, und Vincent Furrer verkörpert ihren Sohn. Furrer gilt als heißer Anwärter auf den Schauspielpreis in diesem Jahr.
Ausblick auf besondere Ophüls-Momente
Die Teams wollen Preise sowie die Gunst und Aufmerksamkeit des Publikums gewinnen. Wie kommen die Filme bei den Besuchern an? Auch Feedback ist gewünscht – der Austausch und die Debatte.
Das kreiert diese besonderen Ophüls-Momente, beschreibt Festival-Kennerin Renno: Wenn man einen Film schaut, seine Fehler wahrnimmt und dennoch spürt, was Regie und Team zeigen wollten.
Das neue Filmförderungsgesetz werde für reichlich Gesprächsstoff sorgen, schätzt sie. Mit Spannung und Vorfreude blickt sie auf dieses besondere Festival und ist überzeugt, dass auch in diesem Jahr wieder viele neue Talente entdeckt werden.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 20.01.2025 auf SR kultur.