Immer mehr Wildschweine in Saarbrücken-St. Arnual gesichtet
Das Naturschutzgebiet Almet liegt direkt am Saarbrücker Stadtteil St. Arnual - und dort werden immer öfter Wildschweine gesichtet. Die Anwohner sind verunsichert und fordern Maßnahmen vonseiten der Stadt. Doch in bewohnten Gebieten können die Tiere nicht einfach gejagt werden.
Über 100 Bewohner des Saarbrücker Stadtteils St. Arnual waren zur Infoveranstaltung der Stadt am Mittwoch gekommen. Viele Anwohner sind verunsichert und befürchten, dass es durch die Zunahme an Wildschweinen vermehrt zu gefährlichen Situationen kommen könnte.
Gefahren der Jagd in der Stadt
Die Anwohner fordern mehr Maßnahmen vonseiten der Stadt. "Ich frage mich immer: Muss erst mal wirklich was passieren, dass Menschen umkommen, bevor irgendetwas gemacht wird", so eine besorgte Anwohnerin. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt. In bewohnten Gebieten könnten die Tiere nicht einfach gejagt werden, sagt Sascha Grimm, Verwaltungsdezernent und zuständig für Ordnungsamt und die Untere Jagdbehörde.
„Das Problem ist, dass die Munition, die verwendet wird, um Wildschweine zu schießen, bis zu acht Kilometern fliegt“, sagt Grimm. Auch bei einem direkten Treffer am Tier könne es Abpraller durch Munition oder auch Knochensplitter geben. Und diese Abpraller könnten bis zu drei Kilometern fliegen.
Sondergenehmigungen für die Jagd
Eine Jagd ist daher nur mit einer Sondergenehmigung der Obersten Jagdbehörde möglich. Diese Sondergenehmigung wird nur durch das Land erteilt. In der Vergangenheit wurde diese jedoch immer abgelehnt.
Deshalb konnten in bewohnten Gebieten bisher keine Wildschweine gejagt werden. Es gibt jedoch Bereiche im Stadtgebiet, in der gejagt werden kann. Darunter fällt beispielsweise der Stadtwald. Dort wird nach Angaben der Stadt mehr gejagt als in den Vorjahren.
Weitere Schutzmaßnahmen
Neben der Jagd gibt es noch weitere Schutzmaßnahmen - beispielsweise Lebendfallen. Auch diese Möglichkeit werde geprüft, so die Stadt. Aber auch für diese Fallen benötige es Genehmigungen und Experten, die dazu ausgebildet sind, diese zu bedienen.
Zudem kann es bis zu drei Jahre dauern, bis solche Lebendfallen in Betrieb genommen werden können.
Stadt setzt auf Monitoring der Tiere
Die Stadt will nun erst einmal verstärkt auf das Monitoring der Tiere setzen. Das bedeutet, dass sie Meldungen aufnimmt und eine interaktive Karte erstellt, um Wildschweinrotten zu beobachten und zu verstehen, wo Räume sind, die man den Tieren wieder wegnehmen kann.
Sollten Anwohner Wildschweine im Stadtgebiet sehen, dann können diese gemeldet werden. Per E-Mail an: wildschweine@saarbruecken.de.
Warum kommen die Tiere überhaupt in bewohnte Gebiete?
In der Stadt würden die Wildschweine ideale Bedingungen vorfinden. Dazu zählen nicht nur wärmere Temperaturen, sondern und ein vielfältiges Futterangebot. Neben Mülltonnen und dem Kompost im Garten, würden auch Futterstellen für Katzen, die auf der Terrasse stehen, Wildschweine anlocken.
Ein Thema aus der Sendung "SR 3 am Vormittag" am 06.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle