Viel mehr Amseln im Saarland an Usutu-Virus erkrankt als 2023
Im Saarland erkranken derzeit vermehrt Amseln am Usutu-Virus. Die Krankheit wird von Stechmücken übertragen. Um die Gesamtsituation besser einschätzen zu können, bittet der Nabu um Mithilfe.
In der Stechmückensaison zwischen Mai und September treten laut Naturschutzbund (Nabu) immer wieder Fälle von am Usutu-Virus erkrankten Amseln auf. Das Virus wird von Stechmücken übertragen.
Dieses Jahr gibt es besonders viele Fälle, wie die Nabu-Zwischenbilanz zeigt. Waren 2023 nur elf Meldungen zu toten oder kranken Amseln aus dem Saarland eingegangen, sind es für dieses Jahr bereits jetzt über 190 Fälle, die online angezeigt wurden. Der Nabu bittet die Saarländerinnen und Saarländer deshalb um Mithilfe.
Wie erkennt man betroffene Vögel?
Wer tote oder kranke Amseln sieht, soll die online an den Nabu melden. Das geht über www.nabu.de/usutu. Betroffene Vögel seien daran zu erkennen, dass sie zerzaustes Gefieder haben, nicht mehr flüchten oder apathisch wirkten. Erkrankte Vögel stürben meist innerhalb weniger Tage. Es gebe keine Möglichkeit ihnen zu helfen.
Um tote Tiere untersuchen zu lassen, können diese laut Nabu an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg oder nach Rücksprache auch an Veterinäruntersuchungsämter gesendet werden.
Die toten Vögel sollten nur mit Handschuhen angefasst werden. Danach sollte man sich die Hände waschen und desinfizieren. Für den Versand sollten außerdem Kühl-Akkus beigelegt werden.
Geringes Risiko für Menschen, keine Gefahr für Hunde und Katzen
Menschen haben nur ein geringes Risiko, am Usutu-Virus zu erkranken. Bislang sind weltweit nur ein Dutzend Fälle bekannt. Wie auch bei den Vögeln kann es aber durch Stechmücken übertragen werden.
Die Betroffenen bekommen dann Fieber. In selten Fällen sind auch schwere Komplikationen wie Gehirnhautenzündungen möglich. Hunde und Katzen sind nach derzeitigen Erkenntnissen nicht durch das Virus gefährdet.
Ausbreitung seit mehr als zehn Jahren
Das Usutu-Virus ist in Deutschland erstmals 2010 aufgetreten. Seither breitet es sich laut Nabu zunehmend aus. So waren in den ersten Jahren nur Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen. Inzwischen gab es aber auch Fälle im Norden und Nordosten.
Das Virus tritt am häufigsten bei Amseln auf. Es kann aber auch andere Vogelarten befallen.
Über dieses Thema berichtet auch der aktuelle bericht am 15.09.2024.