Innovative Schallschutzwand für die A620
Rund 100.000 Fahrzeuge fahren jeden Tag über die Stadtautobahn in Saarbrücken. Baustellen auf der A620 bekommen die Verkehrsteilnehmer durch Behinderungen oder Staus zu spüren. Seit Mai wird auf einem Teilstück der Stadtautobahn gebaut. Ein Schallschutzsystem aus den Niederlanden soll für weniger Lärmbelästigung sorgen.
Viele Saarländer, ob aus Nonnweiler, Perl, St. Wendel, Homburg oder Völklingen fahren über die A620, eine der wichtigsten Routen durchs Saarland. Seit Mitte Mai wird auf dem Abschnitt zwischen den Anschlussstellen St. Arnual und Bismarckbrücke in Höhe des Saarbrücker Staden gebaut.
Ableitung des Lärms rund um den Staden
Dort werden Stützwände instandgesetzt und ein Lärmschutz aufgebaut. Das soll die Lärmbelastung am dahinterliegenden Staden mindern. Auch auf der anderen Saarseite könnte es dann in diesem Bereich ruhiger werden. Das Ziel: Mehr Entspannung am Staden für Besucher und Familien mit Kindern.
Das vorgesehene Lärmschutzsystem kommt aus den Niederlanden und wird dort schon länger verwendet. Dabei handelt es sich um ein Aluminiumblech, dessen geformte Oberfläche Schall ableiten kann. Der Lärm der Autobahn wird dann in eine andere Richtung geleitet. Der Lärmschutz kann auf einer Höhe von einem oder auch zwei Metern aufgebaut werden. Drei Millionen Euro kostet das 500 Meter lange Stück.
Geringere Lärmbelastung durch Tempolimit
Dass es auf dem Teilstück bereits während der Bauphase leiser geworden ist, liegt laut BUND daran, dass dort nur eine maximale Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometer erlaubt ist. Der BUND fordert daher auf dem gesamten Stück der Saarbrücker Stadtautobahn ein Tempolimit.
Auch unter Berücksichtigung des Spielplatzes, der sich in der Nähe befindet. "Die Kinder spielen in dem Lärm von bis zu 86 Dezibel A und übrigens auch der ganze Abrieb und die Abgase - 25 Meter neben der Fahrbahn", sagt Karsten Bach vom BUND.
Keine Überschreitung bei der Lärmbelastung
Doch Grenzwerte bei der Lärmbelastung seien laut Bundesverkehrsministerium bisher immer eingehalten worden. Die Forderung des BUND lehnt Oliver Luksic, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, daher ab. "Eine Maßnahme muss immer verhältnismäßig sein und wir haben hier überregionalen Verkehr. Die Menschen. Insofern werden Sie das nirgendwo in Deutschland haben, dass sie auf so einer langen Strecke Tempo 60 haben", sagt Luksic.
Bauarbeiten bis Mai 2025
Der erste Bauabschnitt mit weiterhin zwei Fahrstreifen soll noch bis Oktober andauern. Im November schließt sich der nächste Abschnitt an. Dann muss für LKWs und alle Fahrzeuge mit mehr als 2,2 Meter Breite das Teilstück gesperrt werden. Diese werden umgeleitet.
Bis zum Mai nächsten Jahres wird es dauern, dann soll der Diffraktor, wie der Lärmschutz auch genannt wird, stehen.
Mehr Verkehrsthemen aus dem Saarland
Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 22.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle