Busfahrer im Seniorenalter

Busfahrer im Seniorenalter

Reporter: René Henkgen / Onlinefassung: Andree Werner   04.04.2025 | 08:50 Uhr

Darf man als Busfahrer bis ins hohe Alter arbeiten? Nach einem Unfall eines 73-jährigen Fahrers in Dudweiler Anfang Januar haben viele diese Frage gestellt. Vorweg: Eine Altersgrenze gibt es nicht – stattdessen müssen alle Fahrer regelmäßig Tests absolvieren. Warum auch im Saarland viele Senioren weiterhin im Busverkehr tätig sind und welche Vorteile sie mitbringen, berichtet SR 3 Reporter René Henkgen.

Keine Altersgrenze für Busfahrer

In Deutschland gibt es keine feste Altersgrenze für Busfahrer. Der Busführerschein ist jedoch nur fünf Jahre gültig und muss danach durch Tests zu Reaktions- und Fahrtüchtigkeit verlängert werden. Besteht zum Beispiel ein 75-Jähriger diese Prüfung, darf er genauso fahren wie ein 30-Jähriger, sagt Hartwig Schmidt vom Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland. Es gibt laut Schmidt keine Statistik, die belegt, dass ältere Fahrer häufiger Unfälle verursachen als jüngere.

Wie viele Senioren fahren noch Bus?

Zahlen, wie viele ältere Menschen im Saarland noch aktiv als Busfahrer tätig sind, gibt es offiziell nicht. Eine Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt jedoch, dass knapp 600 Menschen über 65 Jahre noch einen gültigen Busführerschein besitzen. Das bedeutet nicht, dass sie alle auch aktiv fahren – viele nutzen den Führerschein nur für gelegentliche Einsätze oder für den Nebenverdienst.

Seniorenbusfahrer sind felxibler

Busfahrer (Foto: SR)

Busunternehmen haben bereits sein einiger Zeit Schwierigkeiten, genug Fahrer und Fahrerinnen zu finden. Deshalb setzen sie verstärkt auf ausländische Fachkräfte. Gleichzeitig freut man sich sehr über Senioren, die nach dem Renteneintritt als Busfahrer im Nebenjob weiterarbeiten. Denn: Ältere Fahrer bringen oft mehr zeitliche Flexibilität mit und übernehmen unliebsame Schichten, wie zum Beispiel Nacht- und Wochenenddienste oder den Dienst am Feiertag.

Erfahrung als wertvolle Ressource

Neben der Flexibilität bieten ältere Busfahrer auch noch einen weiteren Vorteil: Sie geben ihr langjähriges Wissen an die jüngere Kollegen weiter. Während der Nachtdienste und Pausen werden diese Erfahrung oft geteilt. So tragen die Älteren auch ein Stück zur Ausbildung des Fahrer-Nachwuchses bei. Für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation, denn schließlich profitieren Fahrer und Betrieb.

Regelmäßige Tests sichern Fahrtüchtigkeit

Damit aber auch alle profitieren können, muss alles funktionieren und vor allem sicher sein. Dafür müssen sich Busfahrer regelmäßig Eignungstests unterziehen. Diese Prüfungen testen nicht nur klassische Reaktionsfähigkeit, sondern auch Konzentration und Merkfähigkeit. Dabei spielt das Alter keine Rolle, denn schließlich müssen alle Fahrer - egal wie alt - diese Tests bestehen um auch in den nächsten fünf Jahren Bus fahren zu dürfen.

Ein Thema am 04.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".


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Ein Thema in "Guten Morgen" am 04.042025 auf SR 3 Saarlandwelle

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