Zinsen sinken – Sparer können noch in Festgeld investieren
Gut zu wissen
Das gute alte Sparbuch hat ausgedient, weil es dafür kaum noch Zinsen gibt. Das Schöne daran war für viele: Es war eine sichere Form, Geld anzulegen. Mittlerweile ist das Sparbuch von anderen Anlageformen abgelöst worden: Festgeld oder Tagesgeld.
Zwischen den beiden Produkten gibt es Unterschiede.
Festgeld:
- Wird für einen bestimmten und festen Zeitraum angelegt
- Mindestanlagebetrag (meist ab 500 Euro)
- Zinssatz ist für den Zeitraum festgelegt
- An das Geld kommt man erst nach der Laufzeit dran
Tagesgeld:
- Geld ist jederzeit verfügbar
- Mindestbetrag
- Vereinbarter Zinssatz, der höher ist als auf dem Girokonto
- Zinssatz ist allerdings variabel, die Bank kann ihn jederzeit ändern
Zeitpunkt einer Investition beachten
Ob man sein Geld besser auf einem Festgeld- oder einem Tagesgeldkonto anlegt, hängt davon ab, ob man es zu einem bestimmten Zeitpunkt braucht. Vielleicht steht eine Investition an, in ein neues Auto, oder eine Renovierung. Das Geld dafür auf dem Girokonto zu parken, ist laut Verbraucherzentrale die schlechteste Variante.
Finanzexperte Thomas Beutler von der Verbraucherzentrale Saarland rät von zu viel Geld auf dem Girokonto ab – denn: „Kriminelle kommen viel leichter an Geld, das auf dem Girokonto liegt. Oftmals wird viel zu viel Geld kurzfristig geparkt. Man braucht es ja eigentlich nie in der Höhe. Man kann immer sagen: Einen gewissen Teil davon kann ich für eine längere Zeit weglegen."
Festgeldanlage oder Tagesgeldanlage
Weiß man den Zeitpunkt, zu dem man das Geld für ein neues Auto oder eine Renovierung braucht, kann man es bis dahin in eine Festgeldanlage stecken. Kennt man ihn nicht, ist eine flexible Tagesgeldanlage wahrscheinlich besser.
Denn man muss bedenken: Der Zinssatz einer Festgeldanlage gilt immer aufs Jahr gesehen, sagt Thomas Beutler. Nimmt man das Geld früher vom Festgeldkonto, bekommt man je nach Vertragsbedingungen den Gewinn höchstens anteilig ausbezahlt.
Wichtig auch, wenn man eine Laufzeit von mehr als einem Jahr vereinbart hat: Bei manchen Verträgen wird der Zins nach einem Jahr ausbezahlt, bei anderen wird er wieder angelegt, bis die gesamte Laufzeit vorbei ist.
Laufzeit des Vertrages beachten
Vor dem Vertragsende sollte man auch frühzeitig daran denken, zu kündigen. Sonst könnte sich die Laufzeit verlängern – und zwar zu wesentlich schlechteren Konditionen, sagt Thomas Beutler.
Wer sich auf die Suche nach einem guten Angebot macht, kann das über Vergleichsportale im Internet tun. Finanztip.de, Finanzportale wie biallo.de oder auch Verivox bieten Übersichten nach unterschiedlichen Kriterien.
Ausländische Kreditinstitute prüfen
Laut einem Vergleich von Verivox bieten örtliche Banken und Sparkassen gerade höchstens um die 2,18 bis 2,2 Prozent fürs Festgeld. Privatbanken und ausländische Kreditinstitute haben im Moment noch oft bessere Angebote. Aber man sollte genau prüfen, rät Finanzexperte Thomas Beutler – damit die Anlage auch sicher bleibt, gerade wenn man eine ausländische Bank wähle.
Denn wenn das Land keine gute Kreditwürdigkeit hat, ist die Gefahr groß, dass man sein Geld verliert. "Denn wenn die Bank pleite geht, muss ja der jeweilige Staat dafür geradestehen und die Leute entsprechend ausbezahlen. Und wenn es eben ein wirtschaftlich schwaches Land ist, könnte man auch davon ausgehen, dass es da Probleme geben wird“, erklärt Beutler.
Kreditwürdigkeit prüfen
Wie kreditwürdig die unterschiedlichen Länder eingestuft sind, kann man ebenfalls im Internet mit den Suchbegriffen „Bonität“ oder „Rating“ nachschauen.
Wie wichtig es ist, bei der Auswahl der Bank genau hinzuschauen, zeigen auch die Aktivitäten von Betrügern in der vergangenen Zeit. Die Verbraucherzentrale kennt die Gefahren: betrügerische Plattformen, die so aussehen wie ein Vergleichsportal und außergewöhnlich hohe Zinsen anbieten. „Das sind dann fünf, sechs, sieben Prozent für ein Jahr. Da kann man schon erahnen, dass da irgendetwas nicht stimmt“, sagt Thomas Beutler.
Zweifel an Seriosität
Für die Kontoeröffnung müsse man dann Ausweiskopien einschicken, die die Daten dann für kriminelle Zwecke verwenden. Hat man Zweifel an der Seriosität eines Angebots kann man zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale nachfragen.
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"Gut zu wissen" - immer mittwochs in der Sendung "Bunte Funkminuten" auf SR 3 Saarlandwelle.