Weiteres Opfer im Missbrauchsfall Dillinger
Gegen den verstorbenen katholischen Priester Edmund Dillinger aus Friedrichsthal ist ein weiterer Missbrauchsvorwurf erhoben worden. Das geht aus dem neuen Bericht der „Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier“ hervor.
19 Fälle von sexuellem Missbrauch durch den inzwischen verstorbenen Prister Edmund Dillinger aus Friedrichsthal waren bislang bekannt. Nun ist ein weiterer hinzugekommen. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Schüler Dillingers aus Bitburg. Der Priester soll ihm im Religionsunterricht in die Hose gegriffen haben.
Dem Fall Dillinger hat die Aufarbeitungskommission eine gesonderte Studie gewidmet, die sich nun auf Dillingers Tätigkeiten in Verbänden und in Afrika fokussiert. Der Fall hat 2023 für Schlagzeilen gesorgt, weil im Nachlass des Priesters tausende Fotos mit Teils kinderpornografischem Inhalt gefunden wurden.
Wichtige Beweise vernichtet
Für große Aufmerksamkeit hatte der Fall auch gesorgt, weil saarländische Ermittlungsbehörden, Beweismittel vernichtet hatten. Vor allem von detaillierten Jahreskalender Dillingers hatte man sich wichtige Erkenntnisse für die Aufklärung versprochen. Doch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hatte Asservate, darunter akribisch geführte Kalenderbücher aus mehreren Jahrzehnten, voreilig vernichten lassen.
Zwei Studien zu Missbrauch im Bistum laufen
Zur aktuellen Aufarbeitung von Missbrauch im Bistum Trier teilt die Aufarbeitungskommission mit, dass weiterhin an zwei Studien gearbeitet wird: An einer psychologischen Studie, die die Auswirkungen von sexuellem Missbrauch in der Kirche betrachtet.
Und an einer historischen Studie, die als nächstes die Amtszeiten der Bischöfe Marx und Ackermann unter die Lupe nimmt. Ergebnisse und der Abschlussbericht der Kommission sollen im April 2025 erscheinen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 11.12.2024 berichtet.