Eine Seniorin hält ihr Telefon in der Hand (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Kampagne gegen "Enkeltrick" wird weiter ausgebaut

Mit Informationen von Kristin Luckhardt   25.12.2023 | 09:26 Uhr

Die Betrugsmaschen beim Enkeltrick werden immer raffinierter. Um es Tätern schwerer zu machen, baut das Innenministerium die Kampagne dagegen weiter aus und findet bereits Nachahmer.

Drei Theaterszenen seien unter anderem entwickelt worden, die je einen Enkeltrick beschreiben, teilte das Innenministerium dem SR mit. Sie könnten vor oder nach Theaterstücken aufgeführt werden.

Zudem würden Kinder und Enkel älterer Menschen angesprochen, damit sie ihre Angehörigen informieren. Die Landesmedienanstalt produziere außerdem einen Film, der in Warenhäusern gezeigt werden könne.

Mit diesen Maßnahmen baut das Ministerium seine Kampagne gegen den "Enkeltrick" und ähnliche Betrugsmaschen aus.

Thüringen übernimmt Kampagne gegen den Enkeltrick

Diese Kampagne findet Nachahmer. Nach Angaben des Ministeriums wird der Freistaat Thüringen die saarländische Kampagne "eins zu eins" übernehmen.

Seit dem Start im März 2022 seien unter anderem mehr als 40.000 Exemplare der Informationsbroschüre verteilt worden. Die Polizei habe 52 Veranstaltungen durchgeführt, Seniorensicherheitsberater noch einmal weitere 81 Schulungen. Letztere hätten bis zu 300 Teilnehmende gehabt. Auch die großen Banken seien eingebunden worden.

Weniger Enkeltrick-Fälle gemeldet

Die Zahl der gemeldeten Betrugsversuche und vollendeten Taten sei seit dem Kampagnenstart gesunken. In diesem Jahr wurden nach Angaben des Innenministeriums bis Ende November bei der Polizei im Saarland rund 1700 Versuche gemeldet. Im Vorjahr seien es mehr als 2000 gewesen.

Die Polizei geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl um ein Vielfaches höher ist. Auch die Zahl der vollendeten Taten könne höher sein als bekannt.

Dieses Jahr wurden bis Ende November 32 vollendete Taten registriert. Die Täter erbeuteten dabei fast 1,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 42 Taten mit einem Gesamtschaden von 2,1 Millionen Euro.


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