Jost sieht Enkeltrick-Kampagne als Erfolg
Trickbetrüger, die sich per Telefon oder WhatsApp als nahe Verwandte ausgeben, um an Geld zu kommen: Die Betrugsmaschen des Enkeltricks werden immer raffinierter. Eine Kampagne der Landesregierung sollte aufklären. Innenminister Jost zog nun eine positive Zwischenbilanz.
Er sei von der Wirkung der im März gestarteten Kampagne positiv überrascht, sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Dienstag über „Enkeltrick und Co – nicht mit uns!“. Seit Beginn wurde die entsprechende Broschüre rund 30.000 Mal ausgegeben. Dazu seien rund 70 Medienberichte gekommen.
Über 800.000 Euro Schaden allein dieses Jahr
70.000 Zugriffe gab es auf der eigens eingerichteten Webseite. Vor allem aber seien die Rückmeldungen bei den Infoveranstaltungen positiv, so Jost. Man rede über das Thema, öffne sich. Oft würden sich auch Menschen offenbaren, die selbst Opfer geworden waren.
Die Zahlen sind allerdings weiterhin hoch. So gab es zwischen Ende März und Ende August fast 1000 Versuche, von denen 19 Erfolg hatten. Der Schaden belief sich auf mehr als 800.000 Euro. Die Dunkelziffer sei allerdings noch deutlich höher, so Jost. Auch deshalb sei es wichtig, weiter zu informieren und aufmerksam zu machen.
Wie funktioniert der Enkeltrick?
Trickbetrüger melden sich per Telefon oder über Dienste wie WhatsApp meist bei älteren Personen und geben sich meist als nahe Verwandte aus - oft als Sohn, Tochter oder Enkel. Dann wird ein schwerer Unfall oder eine sonstige Notlage vorgetäuscht, die es vermeintlich dringend notwendig macht, dem "Betroffenen" Geld, Schmuck oder sonstige Wertgegenstände zu übergeben. Diese werden dann meistens durch Dritte in Empfang genommen.
Das Landespolizeipräsidium Saarland rät Angerufenen in einem solchen Fall, am besten sofort aufzulegen, wenn man sich nicht sicher ist, wer am anderen Ende der Leitung spricht. Persönliche und finanzielle Informationen sollten niemals am Telefon besprochen werden.
Weiter warnt die Polizei, Geld oder andere Wertgegenstände an Unbekannte zu übergeben. Stattdessen sollten Angerufene direkt die Polizei verständigen.
Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten vom 12.09.2023 berichtet.