Immer mehr Fahrschüler im Saarland fallen durch die Prüfung
Fast die Hälfte der saarländischen Fahrschülerinnen und Fahrschüler sind 2022 bei der theoretischen und praktischen Prüfung für die Klasse B durchgefallen. Gründe dafür gibt es laut dem Fahrlehrerverband mehrere.
Im Saarland fallen immer mehr Fahrschüler durch die Fahrprüfung. 2022 waren es nach Angaben des TÜV Rheinland insgesamt 43 Prozent in der Theorieprüfung der Klasse B und 45 Prozent in der praktischen Prüfung – ein Anstieg von über zehn Prozent im Vergleich zu 2012.
Mehr Verkehr, geringere Aufmerksamkeit, lange Prüfzeiten von 55 Minuten und kein eigener Ansporn: Die Gründe für die hohe Durchfallquote bei den praktischen Führerscheinprüfungen sind nach Angaben des saarländischen Fahrlehrerverbands vielfältig.
Viele Gründe für hohe Durchfallquote
Der Vorsitzende Detlef Mühlast teilte dem SR mit, dass es bei den meisten Fahrschülerinnen und -schülern mehr als 60 Fahrstunden vor der Prüfung gebe – bei lediglich zwölf Pflichtstunden. Vor allem junge Menschen können sich laut Mühlast immer schlechter konzentrieren. Oft sei das in der vorherigen Stunde Erlernte bei der nächsten Fahrt wieder vergessen.
Außerdem seien die Menschen im Straßenverkehr insgesamt ungeduldiger und aggressiver geworden: Hupen und wildes Gestikulieren seien inzwischen an der Tagesordnung. Das setze viele Fahranfänger unter enormen Druck. In der praktischen Führerscheinprüfung komme bei vielen dann auch noch Prüfungsangst hinzu.
Fahrassistenzsysteme könnten helfen
Mühlast wünscht sich deshalb mehr Prüfer, die mit kurzem Smalltalk eine Verbindung zu den Fahrschülern aufbauen, um sie etwas zu beruhigen. Außerdem könnten Fahrassistenzsysteme, die beispielsweise beim Einparken unterstützen, dabei helfen, dass wieder mehr Schülerinnen und Schüler ihre Prüfung bestehen.
Auch ein Thema in der "SR info Rundschau" und in der "Region am Nachmittag" am 11.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.
