Erstklässler im Unterricht (Foto: dpa)

Deutlich mehr Erstklässler im Regionalverband haben Förderbedarf

  26.01.2024 | 13:56 Uhr

Immer mehr Schulanfänger im Regionalverband Saarbrücken haben sonderpädagogischen Förderbedarf. Ihre Zahl ist zum Schuljahr 2023/24 deutlich gestiegen. Der Regionalverband führt den Anstieg vor allem auf die Coronapandemie zurück.

Nach Angaben des Regionalverbands haben rund 3300 Kinder an der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2023/24 teilgenommen. Bei knapp elf Prozent sei ein Förderbedarf festgestellt worden. Im Schuljahr 2020/21 war das nur bei knapp acht Prozent der insgesamt 2700 untersuchten Kinder der Fall.

Coronapandemie verantwortlich?

Der Regionalverband führt den Anstieg vor allem auf die Coronapandemie zurück. Er teilte dem SR mit, die frühkindliche Bildung sei in dieser Zeit stark eingeschränkt gewesen. Folgen seien Isolation, Beaufsichtigung vor Bildschirmen oder fehlende aktive Kommunikation mit den Kindern gewesen.

Der Einschuljahrgang 2023/24 sei der erste, der die gesamten drei Jahre Coronaeinschränkungen in die Schule mitbringe. Defizite gebe es in allen schulrelevanten Bereichen.

Sprachprobleme auch bei Muttersprachlern

Die fehlende vorschulische Förderung zeige sich vor allem bei der Sprache. Nicht nur ausländische Kinder hätten große Defizite in der Sprachentwicklung. Vielmehr seien auch viele Kinder betroffen, die hier geboren sind und in deren Familien Deutsch gesprochen wird.

Förderbedarf gebe es unter anderem auch bei der Motorik, der visuellen Wahrnehmung, der Konzentration und der Ausdauer.  

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 26.01.2024 berichtet.


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