Greenpeace: Nachrüstungen für mehr Sicherheit im AKW Cattenom reichen nicht aus
In die Debatte über eine Laufzeitverlängerung des ältesten der vier Meiler im AKW Cattenom schaltet sich nun Greenpeace Luxemburg ein – und zeigt sich besorgt. Ein neues Gutachten berichtet demnach von "ernsthaften Sicherheitsdefiziten", die auch die geplanten Nachrüstungen nicht beheben könnten.
Frankreich will die Laufzeit seiner Atomreaktoren auf über 40 Jahre verlängern. In zwei Jahren ist davon Block 1 im AKW Cattenom betroffen. Derweil hat Greenpeace Luxemburg nun ein neues Gutachten vorgestellt. Demnach ist der Reaktor nicht sicher genug.
Ein AKW muss mehrere voneinander unabhängige Sicherheitssysteme besitzen, damit im Fall eines Ausfalls diese Notsysteme greifen können. Diese Redundanz sei unter anderem in Cattenom nicht gegeben, heißt es in dem Gutachten.
Unzureichender Schutz gegen Naturkatastrophen
Zudem werde der Klimawandel lang andauernde hohe Temperaturen, extreme Regenfälle und extreme Stürme verursachen. Auch dagegen sei das AKW in Cattenom nicht genügend geschützt.
Kritik gab es auch beim Schutz gegen Flugzeugabstürze und Terroranschläge – die Nachrüstungen seit Fukushima und auch alle weiteren geplanten erfüllten nicht alle offiziellen Sicherheitsvorschriften, so das Gutachen.
Greenpeace fordert daher, dass der fast 40 Jahre alte Reaktor wie ursprünglich geplant im übernächsten Jahr stillgelegt wird.
Erster Block im AKW Cattenom ging 1986 in Betrieb
In Frankreich laufen derzeit Konsultationen über die Laufzeitverlängerung der Reaktoren mit einer Leistung von 1300 Megawatt. Der erste Reaktor im AWK Cattenom, Block 1, ging 1986 in Betrieb.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 18.04.2024 berichtet.