Feuerwerk ist in Frankreich zu Silvester vielerorts verboten - auch aus Angst vor Ausschreitungen. (Archivbild vom 29.06.2023) (Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP/Gerard Cambon/Le Pictorium)

Feuerwerk auch im Grenzverkehr gefragt

  31.12.2023 | 10:44 Uhr

Weil Feuerwerk im Elsass weitgehend verboten ist, decken sich viele Franzosen in Deutschland mit Böllern ein. Im an das Saarland angrenzenden Lothringen funktioniert der kleine Grenzverkehr allerdings auch umgekehrt.

In Frankreich haben viele Kommunen privates Böllern an Silvester verboten, etwa Paris und Straßburg – aus Brandschutzgründen und aus Sorge vor Ausschreitungen. Vielfach setzt man auf organisierte Feuerwerksshows, wie sie in Deutschland zum Beispiel auch der Gewerkschaft der Polizei vorschweben.

18.500 Feuerwerkskörper beschlagnahmt

In den Départements Haut-Rhin, Bas-Rhin und Moselle gilt seit dem 4. Dezember (und bis zum 3. Januar) eine Anordnung, die insbesondere den Kauf und Verkauf von Feuerwerk im Elsass verbietet. Seitdem haben Polizei und Zoll allein im Département Haut-Rhin 850 Kilogramm verbotenes Feurwerk entdeckt, wie Präfekt Thierry Queffélec dem Sender BFMTV am Samstag sagte.

Alleine am Freitag wurden in Mulhouse 18.500 Feuerwerkskörper mit einem Gewicht von rund 500 Kilo im Wert von geschätzt fast 50.000 Euro beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft Mulhouse bestätigte der Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ eine entsprechende Durchsuchung in einem Anbau eines Hauses im Stadtteil Bourtzwiller. Der Wiederverkaufswert des Feuerwerks soll bei 200.000 Euro liegen.

Der Eigentümer des Hauses hält sich nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft derzeit in Deutschland auf. Die Feuerwerkskörper waren zum Verkauf über soziale Netzwerke bestimmt.

Franzosen kaufen in Deutschland, Saarländer auch in Lothringen

Viele Franzosen decken sich deshalb in Deutschland mit Feuerwerk ein. Auch am Sonntagmorgen wurden in zahlreichen von der Polizei kontrollierten, aus Deutschland angekommenen Pkw Böller gefunden.

In Lothringen, wo die Regeln für Feuerwerk weniger streng sind als im Elsass und es dementsprechend verkauft wird, funktioniert der kleine Grenzverkehr allerdings auch in umgekehrter Richtung. In Stiring-Wendel sagte Feuerwerkshändler Ferdinand Schitter der Zeitung „Républicain Lorrain“, unter die Kundschaft mischten sich auch viele Saarländer.

Stürmisches Wetter erwartet

Die Böller seien in Deutschland zwar oft preiswerter, so Schitter. Aber Feuerwerksbatterien enthielten in Frankreich etwas mehr Pulver – 400 Gramm im Durchschnitt, im Vergleich zu 220 bis 230 auf deutscher Seite.

Ob Feuerwerksfreunde dies- und jenseits der Landesgrenze allerdings ihren Spaß haben werden, ist offen: Für die Silvesternacht ist stürmisches und regnerisches Wetter angekündigt.


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