Forscherkongress zu „lebenden Materialien“ in Saarbrücken
Eine Kontaktlinse, die aktiv das Auge befeuchtet, Implantate, die Medikamente langfristig in den Körper abgeben – an solchen Anwendungen mit „lebenden Materialien“ arbeiten Forscherinnen und Forscher zurzeit. Aktuell läuft hierzu Fachkongress auf dem Saarbrücker Uni-Campus.
Das Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken hat für diese Woche Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zu einem Kongress über „lebende Materialien“ eingeladen. Rund 200 Forscherinnen und Forscher kommen noch bis Freitag auf dem Campus der Universität des Saarlandes zusammen.
Einsatz vor allem im medizinischen Bereich
„Lebende Materialien“, in der Fachwelt „Engineered Living Materials“ (ELM) genannt, vereinen lebende und nicht lebende Stoffe und deren Eigenschaften. Anwendungsbeispiele sind etwa selbstbelüftende Sportbekleidung, selbstheilende Betonwände, Bio-Kunststoff, der sich nach Gebrauch auflöst oder Implantate zur langfristigen und personalisierten Abgabe von Medikamenten in den Körper. Vor allem in diesem Bereich, der Medizin, sollen die Neuentwicklungen zum Einsatz kommen.
Aktive Befeuchtung für das Auge
„Lebende Therapeutische Materialien“ seien das Kernthema des ebenfalls vom Leibnitz-Institut koordinierten gleichnamigen Leibniz WissenschaftsCampus, hieß es. Die Saarbrücker Forscher arbeiteten an kleinsten „Biofabriken“, in die nicht lebendes Material eingeschlossen sei.
Unter anderem werde auf der Konferenz eine Kontaktlinse vorgestellt, in der lebende Materialien Hyaluronsäure zur kontinuierlichen Befeuchtung des Auges produzieren und freisetzen.
Über dieses Thema berichteten die Nachrichten im aktuellen bericht im SR Fernsehen am 18.09.2024.