Aktivisten halten Saarbrücker Waldstück "Hanni" weiter besetzt
Auch nach fast einer Woche geht die Waldbesetzung der Protestgruppe "Barrio Hanni" weiter. Die Landesregierung und die Leitung der Universität haben die geplante Erweiterung des Campus verteidigt. Sie sei nötig, um weitere Fördergelder zu erhalten.
Eine Bürgerinitiative wehrt sich schon länger dagegen, dass im Saarbrücker Stadtwald Bäume für neue Uni-Gebäude gerodet werden. Unter dem Namen "Barrio Hanni" haben einige Aktivisten vor rund einer Woche das Waldstück besetzt. Ihr Protest dauert weiter an.
Doch die Landesregierung und die Leitung der Universität wollen an den Plänen festhalten. Man müsse vorausschauend planen, sonst habe man keine Chance, sagt Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD). Um einen Antrag auf Gebäudeförderung beim Bund stellen zu können, müsse man schon eine Fläche vorhalten.
Keine Flächen mehr am Campus
Nach Angaben von Universitätspräsident Ludger Santen stehen auf dem Campus derzeit keine Flächen mehr zur Verfügung, die noch nicht verplant sind. Daher sei eine Erweiterung des Campus am Stuhlsatzenhaus nötig.
Bisher hat nur das Fraunhofer-Institut Interesse an dem Gelände. Das Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (CISPA) zieht entgegen früherer Planungen nach Sankt Ingbert um.
Rückblick:
Am vergangenen Sonntag waren 15 Aktivisten im Protestcamp und haben drei Baumhäuser errichtet. Am Nachmittag riegelte die Polizei dann Teile des St. Johanner Stadtwalds ab. Das Protestcamp war zeitweise nicht zu erreichen.
Bürgerinitiative klagt gegen Pläne
Die Bürgerinitiative „Hanni bleibt“ hat eine Klage gegen die Pläne des Wirtschaftsministeriums angekündigt, gemeinsam mit den Naturschutzorganisationen BUND und Nabu. Sie zweifeln ein Gutachten zum Artenschutz im Stadtwald an und wollen die Rodung auf diesem Weg stoppen.
Geplant ist derzeit, dass 4,5 Hektar des Sankt Johanner Stadtwalds ab Oktober gerodet werden.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.09.2024 berichtet.