Geplantes Atommüllendlager: Im lothringischen Bure stehen Enteignungen an
Für das geplante Endlager für hochradioaktiven Müll im lothringischen Bure, rund 150 Kilometer Luftlinie von Saarbrücken entfernt, sollen unter anderem landwirtschaftliche Flächen weichen. Wer sein Grundstück nicht verkaufen will, soll enteignet werden.
Der Prozess für die Bebauung des geplanten Atommüllendlagers im lothringischen Bure ist im vollen Gange. 83.000 Kubikmeter mittlerer und hochstrahlender Müll sollen, so der Plan, ab 2035 hier gelagert werden. Das ist allerdings nur der bislang produzierte Atommüll.
Der französische Präsident Emmanuel Macron setzt weiter auf Atomkraftwerke, es werden also noch zigtausend Kubikmeter dazu kommen.
Landwirte von geplanten Enteignungen betroffen
Für den Transport der Castoren soll demnächst dann auch enteignet werden. Davon betroffen ist etwa der Landwirt Luc. Seine etwas mehr als drei Hektar große landwirtschaftliche Fläche, auf der Luc noch Gemüse und Getreide anbaut, soll ihm entzogen und anderweitig genutzt werden.
So wie bis zu weitere 1500 Parzellen. Sie gehören Leuten, die nicht verkaufen wollen. Also werden sie über kurz oder lang enteignet.
Auf Lucs Fläche soll eine Zugtrasse entstehen, flankiert von Sicherheitsstraßen. Über diese Strecke sollen die Castor-Transporte zum ehemaligen Verladebahnhof von Luméville rollen. Luc will sich dagegen wehren, er will sein Land nicht hergeben.
Und er ist nicht der einzige. Auch der Landwirt Jean-Pierre ist von den geplanten Enteignungen betroffen. "An zwei Stellen. Es sind die besten Stücke", erzählt er dem SR.
Widerstand gegen geplantes Atommüllendlager
Mittlerweile ist am ehemaligen Verladebahnhof von Luméville ein komplettes Widerstandsdorf mit sehr fantasievoll gebauten Hütten und Häusern gebaut worden.
Die Mission: die geplanten Enteignungen, am besten aber den Bau des Atommüllendlagers insgesamt zu stoppen.
Über dieses Thema hat auch die "Region am Mittag" im auf SR 3 Saarlandwelle am 04.11.2024 berichtet.