IG Metall schließt Streiks bei Ford-Zulieferern nicht aus

IG Metall schließt Streiks bei Ford-Zulieferern nicht aus

Yvonne Schleinhege / Onlinefassung: Anne Staut   06.10.2023 | 17:43 Uhr

Nach dem Rückzug des möglichen Investors für das Ford-Werk in Saarlouis haben am Freitag auch die Beschäftigten einiger Zuliefererbetriebe über die Situation beraten. Die Gewerkschaft IG Metall forderte konstruktive Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag. Ansonsten könnte es zu Streiks kommen.

Die Absage des Großinvestors für die Übernahme des Ford-Werks in Saarlouis beschäftigt auch die Unternehmen im Ford-Zuliefererpark. In sechs Zuliefererbetrieben gab es Betriebsversammlungen. Dazu sind trotz des produktionsfreien Tages am Freitag nach Auskunft der Gewerkschaft IG Metall rund 400 Beschäftigte gekommen.

Verhandlungen zu Sozialtarifvertrag laufen

Der Schock über die Nachricht von Donnerstag sei bei den allermeisten Beschäftigen noch deutlich zu spüren gewesen, so der IG Metall-Bevollmächtigte Ralf Cavelius. Für sie habe sich die Ausgangssituation nun massiv verschlechtert.

Bereits seit einigen Wochen laufen in sechs Betrieben im Zuliefererpark Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag. Etwa bei Tenneco habe man als Zwischenergebnis bisher zumindest den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Mitte 2025 durchsetzen können, so Cavelius weiter.

Streiks möglich

Die allermeisten Unternehmen blieben aber nach wie vor eine Antwort schuldig, wie es ohne Ford weitergehen könnte. Angesichts der nun verschärften Lage rief die IG Metall zu konstruktiven Verhandlungen auf.

Ansonsten werde die Gewerkschaft den Druck erhöhen und zu Warnstreiks aufrufen. Der Ford-Zuliefererpark hat insgesamt rund 1100 Beschäftigte.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 06.10.2023 berichtet.


Mehr zu Ford und den Zuliefererbetrieben in Saarlouis

Nach Hiobsbotschaft des Investors
Produktion im Ford-Werk stand still
Nach dem Rückzug des möglichen Investors stand im Saarlouiser Ford-Werk am Freitag die Produktion still. Ministerpräsidentin Rehlinger sagte am Freitagmorgen im SR, der Donnerstag sei ein "Weckruf" für Ford gewesen. Am Wochenende sollen weitere Verhandlungen stattfinden.

"Keine Hoffnung schüren"
Investor für Ford-Werk Saarlouis ist abgesprungen
Die Verhandlungen mit einem Großinvestor zur Übernahme des Ford-Werks in Saarlouis sind gescheitert. Der mögliche Käufer sei letzte Woche abgesprungen, sagte Ford-Deutschland-Chef Sander. Dennoch soll es weitere Gespräche geben.

Vorwürfe von CDU, FDP, Grünen und Linke
SPD sieht Ford für Zukunft des Werkes in der Pflicht
Die Absage des Großinvestors für die Übernahme des Ford-Werks in Saarlouis hat in der Saar-Politik für Unmut und Entsetzen gesorgt. Die Landesregierung arbeite weiter an einer Lösung für die Arbeitsplätze, so die SPD. CDU, FDP und Grüne erheben Vorwürfe gegen das Land.

Betriebsversammlung in Saarlouis
Ford-Zulieferer: Sozialtarif-Verhandlungen starten nächste Woche
Im Ford-Zulieferpark in Saarlouis hat die IG Metall zur Betriebsversammlung geladen. Doch wie es für die rund 1000 Mitarbeiter der sieben Zuliefer-Unternehmen weitergeht, ist weiterhin offen.

Wie geht es weiter mit den Fordzulieferern?
Audio [SR 3, Lars Ohlinger, 06.07.2023, Länge: 03:04 Min.]
Wie geht es weiter mit den Fordzulieferern?
Wie geht es weiter mit Ford und seinen Zulieferern? Für den sogenannten Supplierpark gibt es nun eine Betriebsversammlung.

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja