Neuer Streit im Wadgasser Gemeinderat
Seit der letzten Kommunalwahl hängt im Wadgasser Gemeinderat der Haussegen mehr als schief. Die neuen Mehrheitsfraktionen von "Wir für Wadgassen" (WfW) und "Vernunft und Mitte" unter Federführung der CDU sind auf Konfrontationskurs zu SPD-Bürgermeister Sebastian Greiber. Jetzt hat dieser Streit auch die acht gemeindeeigenen Gesellschaften erfasst.
Der Streit zwischen der neuen Mehrheit im Gemeinderat und SPD-Bürgermeister Sebastian Greiber hat in Wadgassen nun auch die gemeindeeigenen Gesellschaften erreicht.
In sieben der acht kommunalen GmbHs war Bürgermeister Greiber bisher automatisch Geschäftsführer. Diese Posten hat er, wie er dem SR bestätigte, nun niedergelegt.
Damit wolle er Schaden von den kommunalen GmbHs abwenden. Denn in den neu besetzten Gremien der GmbHs sei es zuletzt zu "starken persönlichen Spannungen und einer emotional aufgeladenen Atmosphäre" gekommen. Dies habe die Arbeit erschwert und wichtige Prozesse behindert.
Neue Geschäftsführer gesucht
Ob Gemeindewerke oder Bäder und Immobilien GmbHs - sie alle müssen sich nun neue Geschäftsführer suchen. Greiber will die Stelle neu ausschreiben und mit einer - wie er sagt - "neutralen Drittperson" besetzen lassen.
Das aber gibt es wohl nicht zum Nulltarif. Greiber selbst hatte die sieben Nebenjobs bislang für insgesamt 500 Euro Aufwandsentschädigung im Monat erledigt. Das marktübliche Gehalt des neuen Geschäftsführers dürfte deutlich darüber liegen.
Unübliches Vorgehen
Das bisherige Konstrukt ist an sich durchaus unüblich und umstritten. Denn als Bürgermeister ist Greiber nämlich von Amts wegen automatisch Mitglied der jeweiligen Aufsichtsräte.
Diese Ämter hatte er ruhen lassen, denn ansonsten hätte er sich als Geschäftsführer selbst beaufsichtigen müssen. Laut Greiber war dieses Vorgehen rechtlich geprüft und als zulässig eingestuft worden.
Andere Mehrheitsverhältnisse
Im Wadgasser Gemeinderat haben sich die Mehrheitsverhältnisse nach der letzten Kommunalwahl geändert. Nach Verlusten der SPD und starken Gewinnen des neuen Bürgerbündnisses "Wir für Wadgassen" (WfW) gibt es im Gemeinderat inzwischen eine Mehrheit aus WfW und der neuen Fraktion "Vernunft und Mitte", die von der CDU angeführt wird.
Der Chef der Fraktion "Vernunft und Mitte" Manfred Zang von der CDU wollte sich auf SR Anfrage zunächst nicht äußern. Es handele sich um Vorgänge aus "nicht öffentlichen Sitzungen".
Immer wieder Streit in Wadgassen
Dieser Streit ist nicht der erste in der Gemeinde. Im Dezember hatte es zuletzt Aufregung um ein zweitägiges Führungskräfteseminar gegeben, das Gesamtkosten von mehr als 15.000 Euro verursacht hat,
Auch im Sommer 2024 war die Wählergemeinschaft "Wir für Wadgassen" auf Konfrontationskurs zum Bürgermeister gegangen. Damals waren anstehende Gemeinderatsbeschlüsse zum Tourismuskonzept der Grund. Man befürchtete nicht genug Mitsprache zu haben.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 03.02.2025 berichtet.