Vier neue Saarlandbotschafter ernannt
Sie sollen das Saarland in der Welt bekannter machen und für die Region werben: Die Saarlandbotschafter. Dazu gehören Vertreter aus der Wirtschaft, die für das Saarland brennen. Vier neue Botschafter wurden am Freitag in Saarbrücken vorgestellt.
Sie alle sehen sich stark mit dem Saarland verbunden – obwohl es sie beruflich bereits in die weite Welt verschlagen hat. „Ich bin immer wieder gerne zurück in die Heimat gekommen, auch jetzt noch, obwohl ich dann nach dem Abitur in die weite Welt hinausgezogen bin“, sagt die Tropenmedizinerin Dr. Martina Sersch aus Los Angeles.
Feuer und Flamme für die Heimat
Und Jörg Weisgerber, Geschäftsführer des Automobilzulieferers Forvia Hella in Detroit, ergänzt: „Ich habe sehr, sehr viel aus dem Saarland mitgenommen, meine Kindheit dort verbracht und bin sehr an den saarländischen Werten gewachsen.“
Auch die neuen Saarlandbotschafter, die am Freitag in Saarbrücken vorgestellt wurden, sind also Feuer und Flamme für ihre Heimat. Neben Sersch und Weisgerber wurden der Journalist und China-Experte Frank Sieren und die Vizepräsidentin Personalentwicklung der Universität ETH Zürich, Julia Dannhardt-Schuh, in die Riege der Saarlandbotschafter aufgenommen.
Bedauern, das sich im Saarland so wenig getan hat
Martina Sersch, geboren in Saarbrücken, lebt heute in den USA, davor jahrelang in China und Südafrika. Ihr Blick geht aber auch immer wieder zurück auf die Heimatscholle – wenn auch nicht ganz ungetrübt: „Ich freue mich immer, nach Hause zu kommen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite muss ich sagen: Ich finde es auch schade, dass sich so wenig dann doch in den letzten Jahren getan hat. Als ich heute nach Saarbrücken rein fuhr, dachte ich: Sieht noch so aus wie vor 30 Jahren.“
Es gibt also viel zu tun. Eine Aufgabe: das Saarland bekannter machen. Den Amerikanern erklärt Sersch, dass Saarbrücken bei Luxemburg und Frankreich liegt, den Chinesen, dass Trier ganz in der Nähe ist.
Mehr moderne Industrie
Nächste Aufgabe: helfen, Unternehmer für das Saarland zu begeistern. „Also ich glaube, wir brauchen einfach auch mehr Industrie, Zuwanderung von moderneren Industrien, die dann sich hier auch beheimaten, wo die Familien nachkommen können, vielleicht auch ein internationales Schulsystem bilden können und dann die Kinder zur Schule gehen, um das Saarland mit in die Zukunft zu nehmen.“
Auch Jörg Weisgerber will da helfen. „Ich würde halt versuchen, auch meine Kontaktliste oder meine Verbindungen anzubieten.“ Wenn etwa Unternehmen aus der Automobilindustrie Kontakte zu größeren Erstausrüstern (OEM, Original Equipment Manufacturer) knüpfen wollten, stehe er bereit. In Michigan sei das Saarland nicht gänzlich unbekannt.
Saarlandliebe geht durch den Magen
Die Ärztin Dr. Anne Fleck aus Saarlouis ist schon seit Längerem als Botschafterin in ihrer Wahlheimat Hamburg unterwegs und zeigt den Nordlichtern die Vorzüge ihrer Heimat. „Besonders lustig wird das, wenn ich Christian Rach, den guten Koch, meinen Freund treffe. Dann schwätze mir Saarländisch vor den Hamburgern. Und das ist dann auch schon eine gewisse Saarlandbotschaft, würde ich sagen.“
Dann geht es natürlich auch um das „Gudd Gess“, natürlich in Maßen. „Es ist ja, wie Paracelsus sagt: Es ist Gift in allem. Allein die Dosis macht das Gift“, sagt Fleck. „Aber wer meine Arbeit kennt, der weiß, dass ich mich natürlich dafür einsetze, die Menschen für Gesundheit und Ernährung zu begeistern – aber auch für eine Art, die zu jedem Menschen passt, die gut schmeckt.“ Saarlandliebe, sie geht auch durch den Magen.
Über dieses Thema hat auch die SR3 Region am Mittag vom 09.11.2024 berichtet.