Viele Gastro-Betriebe im Saarland offenbar vor dem Aus
Viele Gastronomiebetriebe im Saarland stehen offenbar kurz vor der Insolvenz. Der Dehoga führt das unter anderem auf das veränderte Konsumverhalten - aber auch den anhaltenden Fachkräftemangel zurück.
128 Gastronomiebetriebe im Saarland sind nach Einschätzung des Informationsdienstleisters Crif insolvenzgefährdet. Wie die Saarbrücker Zeitung unter Berufung auf die Crif-Daten berichtet, ist damit mehr als jedes zehnte Gastrounternehmen von knapp 1200 untersuchten Unternehmen bedroht.
Gäste verzichten auf Vorspeise oder zusätzliche Getränke
Der Hauptgeschäftsführer des Dehoga Saar, Frank Hohrath, bestätigte dem SR diese Einschätzung. Hohrath führte die Entwicklung auch auf das geänderte Konsumverhalten der Gäste zurück.
Die Gastronomiebetriebe im Saarland verzeichneten derzeit sinkende Umsätze bei teilweise vollen Lokalen. Viele Gäste verzichteten etwa auf eine Vorspeise, einen Aperitif oder ein weiteres Getränk.
Öffnungszeiten wegen Fachkräftemangels eingeschränkt
Zudem seien viele Betriebe wegen des Fachkräftemangels nur noch an vier Tagen geöffnet oder hätten ihre täglichen Öffnungszeiten verkürzt. Mit der Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz sei außerdem "der Spagat zwischen den eigentlich notwendigen Preisen" und den gestiegenen Betriebskosten für viele Gastronomen nicht mehr zu bewältigen.
Spürbares Stadt-Land-Gefälle
Es gebe auch ein spürbares Stadt-Land-Gefälle. Durch die sinkenden Einwohnerzahlen in den Gemeinden fehlten auch die Gäste auf dem Land. Zwischen 2019 und 2022 habe das Saarland rund ein Viertel der Gastronomiebetriebe verloren.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 18.09.2024.