Erste Aufträge zum Bau neuer Anlagen für grünen Stahl für Dillinger und Saarstahl
Der Umbau der Saar-Stahlindustrie geht in die nächste Phase. Bei Dillinger und Saarstahl sollen Aufträge für große, neue Anlagen für grünen Stahl unterschrieben werden. 2027 kann laut Geschäftsführung wohl die Produktion mit den neuen Elektro-Öfen beginnen.
Im Oktober sollen der Öffentlichkeit genauere Pläne für den Umbau präsentiert werden und auch Großaufträge für die Anlagen für grünen Stahl vergeben sein.
Der Vorstandschef von Dillinger und Saarstahl, Stefan Rauber, erwartet für den Umbau hin zum Elektro- und Wasserstoff-Stahl insgesamt Investitionen von vier Milliarden Euro an der Saar. Dem Bauplan und der Auftragsvergabe muss der Aufsichtsrat der Stahlholding in den kommenden Tagen allerdings noch zustimmen.
Voraussichtlich beginnt dann die Produktion mit den neuen Elektro-Öfen im Jahr 2027. Der erste Hochofen wird in Dillingen wahrscheinlich 2030 abgestellt. Derzeit werden mit Eisenerz und Koks noch zwei Anlagen betrieben.
Wie können Kosten gesenkt werden?
Den Umbau habe allerdings die Bürokratie sehr behindert. Für die Anlagen mussten laut Rauber an die Behörden insgesamt 20.000 Zeichnungen und 450.000 A4-Seiten übermittelt werden. Auch an Kostensenkungen für die neue Stahlproduktion werde inzwischen schon gearbeitet.
Die Vielzahl der Tochtergesellschaften von Saarstahl und Dillinger soll vermindert werden. Derzeit gibt es 100. Erhofft werden dadurch Personaleinsparungen im Management.
Aktuell laufe das Geschäft bei Dillinger gut, sagte Rauber. Allerdings habe Saarstahl weiterhin große Schwierigkeiten. Von Januar bis Juni dieses Jahres sei bei der Auftragslage von Großkunden keine Verbesserung zu verzeichnen gewesen.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 12.09.2024 berichtet.