"Der Stahl von der Saar hat eine Zukunft"
Bei einem Besuch in Völklingen hat Bundeswirtschaftsminister Habeck am Montag fest zugesagt, dass der sehnlich erhoffte Förderbescheid für die saarländischen Stahl-Unternehmen demnächst kommen wird. Der Stahl von der Saar hat damit eine Zukunft - auch weil zuletzt Beschäftigte, Betriebsräte, Gewerkschaften und Politiker auf allen Ebenen zusammengearbeitet und sich bis zur Erschöpfung engagiert hätten, meint der Leiter der SR-Wirtschaftsredaktion Wolfgang Wirtz-Nentwig, in seinem Kommentar.
Endlich Klarheit! In Völklingen war mit Händen zu greifen, wie sehr die vielen Monate des Wartens an den Nerven aller Beteiligten gezerrt haben. Umso größer die Erleichterung und der Jubel, als Wirtschaftsminister Habeck verkündete, dass jetzt nichts mehr schiefgehen kann.
Denn das heißt: Der Stahl von der Saar hat eine Zukunft. Und die wird spannend, erfolgreich und umweltverträglich. Ein epochales Projekt von bis zu vier Milliarden Euro, das in seiner Dimension alles übertrifft, was andere Unternehmen bisher geplant haben.
Ein Neustart, der das Saarland bundes- und europaweit im Gespräch und im Geschäft hält. Und auch psychologisch fast überlebenswichtig, nachdem es in letzter Zeit an so vielen Ecken und Enden geklemmt hat und die Stimmung überall so eingetrübt war.
Das war nur möglich, weil die Beschäftigten und ihre Betriebsräte, die Gewerkschaften und die Unternehmen an einem Strang gezogen und für eine sichere Zukunft des Standorts gekämpft haben.
Und ohne den energischen Einsatz der Politik auf kommunaler Ebene, im Land und im Bund wäre das auch nicht denkbar gewesen. Alle Akteure haben sich bis zur Erschöpfung und eigentlich sogar bis über die Grenzen des finanziell Vertretbaren hinaus engagiert, um diesen Erfolg möglich zu machen.
Dafür sollten auch die mal danke sagen, die sich täglich in den sozialen Medien ihren eigenen Lebensfrust von der Seele schreiben und besonders gerne "die da oben" attackieren, die versuchen, unser Land und seine Unternehmen durch schwierige Zeiten und große technologische Umbrüche zu manövrieren.
Wenn der offizielle Bescheid eintrifft, dann darf auch mal ein ordentlicher Crémant geköpft werden. Und dann muss es nach Silvester an die Arbeit gehen. Einiges ist schon vorbereitet, aber der Umbau der Anlagen im laufenden Betrieb wird eine eigene Herausforderung. Und die Infrastruktur drumherum genauso. Denn diese gigantischen Mengen an grünem Wasserstoff müssen erst einmal erzeugt und transportiert werden. Aber das ist dann wieder eine andere Geschichte.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 11.12.2023 im SR Fernsehen berichtet.