Einsatz von Tablets im Schulunterricht. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services /Alexandra Roth)

Fehlende Datensicherung bei Schultablets im Saarland

Julia Berdin / Onlinefassung: Thomas Braun   02.10.2023 | 19:36 Uhr

Die Digitalisierung an den saarländischen Schulen schreitet voran - dabei zeigen sich aber auch immer wieder Hürden. Eine offene Frage an vielen Schulen ist zum Beispiel noch, wie Daten der Tablets sicher gespeichert und vor Verlust geschützt werden. Eine landesweite einheitliche Lösung gibt es (noch) nicht.

Viele Schülerinnen und Schüler arbeiten im Saarland mittlerweile mit Tablets oder Laptops. Geht allerdings ein Gerät verloren oder ist defekt, sind auch die darauf gespeicherten Daten weg - was sehr ärgerlich sein kann, wenn darauf zum Beispiel auch die Haushefte geführt wurden. Mehrfach ist das schon vorgekommen.

Cloud-Lösung im Regionalverband

Um das zu verhindern, bietet der Regionalverband Saarbrücken eine Cloud-Lösung für die Schülerinnen und Schüler an. Die Daten werden dabei auf einem Server im eigenen Informations- und Medienzentrum in Burbach gespeichert. Die Vorteile: Bei einem Gerätedefekt sind die Daten nicht verloren und auch für den Einsatz im Unterricht ergeben sich mehr Möglichkeiten.

"Es können Schüler in Klassen oder Kursen gemeinsam Dokumente ablegen und bearbeiten, auch Arbeitsgruppen, die es zum Beispiel in der Schule gibt, zuhause fortführen und gemeinsam daran arbeiten", erklärt Christian Müller, der Leiter des Informations- und Medienzentrums.

Allerdings sei der Regionalverband der einzige Schulträger, der die IT seiner Schulen in einem eigenen Zentrum verwaltet. Weil die Daten hier liegen und nicht bei einem externen Anbieter, gebe es auch keine Datenschutzbedenken.

Video [aktueller bericht, 02.10.2023, Länge: 3:29 Min.]
Fehlende Datensicherung bei Schultablets im Saarland

Einzelne Schulserver in Saarlouis

In Saarlouis hingegen gibt es keine zentrale Verwaltung, sondern einzelne Schulserver. Eine Cloud-Lösung sei daher wegen Datenschutzproblemen und fehlender Breitbandinternetanbindung an vielen Schulen nicht möglich, schreibt der Landkreis auf Anfrage. Er plädiert für eine landesweite Lösung.

Eine solche landeseinheitliche Lösung fordert auch die Landeselternvertretung. "Genau dieses Thema haben wir schon im letzten Schuljahr adressiert, weil wir da schon gesehen haben, dass die Tablets keine so große Speicherkapazität haben", sagt Katja Oltmanns von der Landeselternvertretung.

Bildungsministerium sucht nach Lösung

Aus dem Bildungsministerium heißt es, die Problematik sei bekannt. Noch in dieser Woche würden Gespräche zwischen dem Ministerium und den Landkreisen stattfinden.´

Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht am 22.10.2023 berichtet.


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