Saar-Regierung will mehr Quereinsteiger zu Lehrkräften machen

Saar-Regierung will mehr Quereinsteiger zu Lehrkräften machen

Aaron Klein / Onlinefassung: Axel Wagner   10.07.2024 | 13:05 Uhr

Um dem Lehrermangel entgegen zu wirken, will die Landesregierung den Quereinstieg in den Lehrberuf erleichtern, etwa durch einen neuen Masterstudiengang, der nicht nur Lehramts-Bachelorabsolventen offen stehen soll, sowie durch die Zulassung weiterer Abschlüsse. Die CDU befürchtet Qualitätseinbußen in der Lehrerausbildung.

Die saarländische Landesregierung will den Quereinstieg in den Lehrerberuf vereinfachen. Dazu hat sie am Mittwoch im Landtag ein entsprechendes Gesetz eingebracht. Geplant ist die Einführung eines neuen lehramtsbezogenen Masterstudiengangs, der nicht nur Lehramts-Bachelorabsolventen offen stehen soll.

Auch sollen etwa Fachholschulabschlüsse und Abschlüsse aus anderen Bereichen, etwa von Fachhochschulabsolventen in MINT-Fächern, für ein Referendariat zugelassen werden.

Saar-Regierung will mehr Quereinsteiger zu Lehrkräften machen
Audio [SR 3, Aaron Klein, 10.07.2024, Länge: 00:54 Min.]
Saar-Regierung will mehr Quereinsteiger zu Lehrkräften machen

Sympathien auch bei der CDU

Noch könne man alle Planstellen für Lehrkräfte besetzen, so Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD). Bald gebe es aber im Bereich Sonderpädagogik, in den Berufsschulen, den naturwissenschaftlich-mathematischen sowie in den musischen Fächern und in Französisch eine angespannte Situation. Deshalb müsse man zusätzliche Wege ins Lehramt schaffen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Jutta Schmitt-Lang, sagte, ihre Fraktion habe grundsätzlich Sympathien für den Gesetzentwurf, befürchte aber Qualitätseinbußen in der Lehrerausbildung. Sie forderte weitere Maßnahmen.

Gesetz könnte zum Wintersemester in Kraft treten

AfD-Fraktionschef Josef Dörr sagte, um genügend Lehrkräfte zu finden, müssten diese angemessen bezahlt werden. Der Gesetzentwurf sei trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.

Das Gesetz könnte schon zum kommenden Wintersemester in Kraft treten. Der Entwurf wurde mit den Stimmen der SPD- und der AfD-Fraktion in den zuständigen Ausschuss überwiesen. Die CDU-Fraktion enthielt sich.

Kurz erklärt: MINT-Fächer

Unter dem Begriff MINT sind Unterrichts- und Studienfächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zusammengefasst. Die Abkürzung ist vergleichbar mit dem englischen STEM (Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften, Informatik).

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 10.07.2024 berichtet.


Mehr zum Thema Schule

In Bereichen Schule, Arbeit, Wohnen
Verein fordert Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen im Saarland
Seit 40 Jahren engagiert sich der saarländische Verein Miteinander Leben Lernen (MLL) für mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung. Am Mittwoch feierte er sein Jubiläum im Saarbrücker Schloss. In den 40 Jahren ist einiges passiert, findet MLL. Trotzdem bestehe Nachbesserungsbedarf.
Musiklehrermangel in Deutschland
"Das Musikstudium hat keinen guten Ruf"
Der Deutsche Musikrat sieht das vielfältige Musikleben in Deutschland bedroht, etwa durch den Musiklehrermangel. Anlässlich des Starts der "Fête de la Musique" hat Jochen Marmit auf SR 2 KulturRadio mit Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, darüber gesprochen.
Kultusministerkonferenz der Länder
Mehr Quereinsteiger und Ein-Fach-Kräfte im Lehrberuf gefordert
Die Kultusminister der Länder wollen angesichts des Lehrermangels neue Wege zum Beruf des Lehrers eröffnen. Das wurde am Freitag in Völklingen beschlossen. Keine Fortschritte gab es hingegen bei der Finanzierung des Digitalpakts Schule.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja