Ein Feldjäger der Bundeswehr in Tarnuniform steht vor einem Feldjägerfahrzeug, gekennzeichnet durch das MP-Dienstabzeichen. (Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie)

Saarland bekommt erstmals eigene Militärpolizei

Mit Informationen von Kristin Luckhardt   09.04.2025 | 13:38 Uhr

Sie sichern Militärtransporte, überwachen Bundeswehrübungsplätze und sind auch mal für den Personenschutz zuständig: Militärpolizeikräfte. Bisher musste das Landeskommando im Saarland bei Bedarf auf Kräfte des Feldjägerdienstkommandos in Mainz zurückgreifen. Das soll sich nun ändern.

Ab dem 23. April werde die 13. Feldjägerkompanie in Merzig neu aufgestellt, teilte das Landeskommando dem SAARTEXT mit. Sie werde 78 Personen umfassen. Zu der Einheit gehörten auch vier Diensthunde.

Bisher musste das Landeskommando auf Militärpolizeikräfte des Feldjägerdienstkommandos in Mainz zurückgreifen. Sie sichern zum Beispiel Militärtransporte ab und überwachen Bundeswehrübungsplätze. Aufgaben sind auch der Personenschutz, zum Beispiel bei Evakuierungen und der Einsatz von Sprengstoff- und Drogenspürhunden.

Rund 1750 Bundeswehrangehörige an fünf Saar-Standorten

Insgesamt hat die Bundeswehr an ihren fünf Standorten im Saarland derzeit 1756 militärische und zivile Angehörige. Darunter sind nach Angaben des Landeskommandos 298 Frauen.

Aktuell ist die Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis mit 643 Personen der größte Bundeswehr-Standort im Land. In der Kaserne "Auf der Ell" in Merzig sind 560 Bundeswehrangehörige stationiert.

In der Lebacher Graf-Haeseler-Kaserne sind derzeit 395 Personen eingesetzt, im Munitionsversorgungszentrum Süd in Eft-Hellendorf 112. Die Heeresinstandsetzungslogistik in St. Wendel hat 46 Kräfte. Hier sind ausschließlich Zivilisten tätig.

„Keine signifikanten Steigerungen“

Dabei hat sich die Zahl der Bundeswehr-Angehörigen im Saarland in den vergangenen Jahren nicht maßgeblich verändert. Der Sprecher des Landeskommandos, Robert Gericke, sagte, es habe „keine signifikanten Steigerungen“ gegeben. Die Soll-Stärke im Saarland liege bei 1906. Dass es derzeit weniger sind, sei nicht außergewöhnlich, sondern liege im Rahmen der üblichen Fluktuation, so Gericke.

Standorte im Saarland müssen teuer saniert werden

Die fünf Bundeswehrstandorte im Saarland waren auch Thema einer Infrastrukturbesprechung am Dienstag in Merzig. Dort tagten Expertinnen und Experten von Bund, Land und Bundeswehr und kamen u.a. zu dem Ergebnis, dass die fünf Standorte aufwändig saniert werden müssen. Experten rechnen mit Investitionen von 400 Millionen Euro in den nächsten sechs Jahren.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 09.04.2025 berichtet.


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