Auf Grubengelände Ensdorf sollen bezahlbare Wohnungen entstehen
Auf dem ehemaligen Grubengelände Ensdorf könnte ein neues Wohngebiet entstehen. Dafür hat der Gemeinderat den Weg freigemacht. Allerdings gibt es noch keinen Geldgeber.
Mehr als 250 Jahre lang wurde im Saarland Steinkohle abgebaut. Das ist Geschichte. Trotzdem passiert etwas auf dem ehemaligen Grubengelände in Ensdorf. Aktuell rollen auf einem Teilstück Bagger.
Sie bereiten das Gelände für den Bau einer Aufbereitungsanlage für Grubenwasser vor, das von dort in die Saar geleitet werden soll. Baubeginn peilt die RAG für kommendes Jahr an. 2027 könnte sie in Betrieb genommen werden. Zudem sollen Teile des alten Verwaltungsgebäudes abgerissen werden. Nur die historische Direktion bleibt erhalten.
Wohnungsbau auf altem Grubengelände ins Ensdorf
Von einem weiteren Großprojekt ist derzeit noch nichts zu sehen. Auf einem 15 Hektar großen Teil des Bergwerksgeländes könnte ein neues Wohngebiet entstehen. Der Gemeinderat hat mit einem Aufstellungsbeschluss die Voraussetzungen dafür geschaffen.
Nach Angaben von Bürgermeister Jörg Wilhelmy (parteilos) könnten Mehrfamilienhäuser entstehen: "Die neuen Ideen aus dem Innenministerium besagen: weniger Einfamilienhaus, sondern mehrgeschossiger, bezahlbarer Wohnraum. Insofern halten wir als Gemeinde diese Fläche für ideal". Neben Wohnbebauung hat der Beschluss des Gemeinderats auch die Ansiedlung von Gewerbe und Schaffung von Büroflächen zum Ziel.
Investor für Wohnbau gesucht
Die RAG Montanimmobilien Gesellschaft wird die Fläche nahe Fraulautern und Hülzweiler erschließen, aber nicht selbst das Wohnbauprojekt durchführen. Dafür ist ein Investor nötig, Interessenten gibt es nach Angaben der RAG. Einen genauen Zeitplan gibt es noch nicht.
Man brauche ausreichend Zeit und müsse den Markt beobachten, sagt Martin Krantz, Bereichsleiter für Flächenentwicklung bei der RAG Montanimmobilien GmbH: "Wir reden hier über ein größeres Areal, wo wir schon mehrere hundert Wohneinheiten platzieren können. Das muss wohlüberlegt sein, um das wirtschaftlich darstellen zu können."
Heizen mit Grubenwasser?
Für das potenzielle Wohngebiet soll es ein Nahwärmekonzept geben, so ist der Wunsch des Gemeinderats. Hierbei könnte Grubenwasser eine Rolle spielen. "Wir selbst haben dort keine Aktivitäten", betont Martin Krantz von der RAG Montanimmobilien GmbH, "aber es gibt Unternehmen, die sich der Sache widmen und uns auch schon angefragt haben."
Zunächst gelte es aber, die eigenen Angelegenheiten der RAG zu lösen. Erst dann könne man die nächsten Schritte angehen und sich etwa um die Nahwärmeversorgung kümmern.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 06.09.2024 berichtet.