Maskenempfehlung und Einschränkungen in Saar-Kliniken wegen Grippe
Die Grippewelle hat weiter an Fahrt aufgenommen und trifft nun auch zusehends die Kliniken im Saarland. An der Uniklinik müssen bereits Operationen verschoben werden. Mehrere Krankenhäuser haben auch wieder eine Maskenempfehlung und teils sogar Maskenpflicht eingeführt.
Die Grippewelle scheint in diesem Jahr heftiger auszufallen als im Vorjahr. Dem RKI wurden in den ersten Wochen des Jahres bereits 1250 bestätigte Influenza-Fälle gemeldet – gut 460 mehr als im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Das sind nur die bestätigten Fälle, die tatsächliche Zahl an Erkrankten dürfte erfahrungsgemäß deutlich höher liegen.
Nach Angaben des Hausärzteverbandes hält sich die Grippe in diesem Jahr auch hartnäckiger als sonst – im Schnitt sieben bis zehn Tage. Hinzu kommen weitere Erkältungs- und Magen-Darm-Krankheiten, die derzeit die Runde machen. Auch die Zahl der Noro- und Rotaviruserkrankungen ist im Saarland laut Daten des Robert-Koch-Instituts derzeit so hoch wie seit mehreren Jahren nicht mehr.
Eingeschränkte Versorgung an der Uniklinik
Die Grippe- und Krankheitswelle hat auch die Kliniken im Saarland erreicht. An der Uniklinik in Homburg ist die Versorgungssituation bereits eingeschränkt.
"Ein hohes Notfallaufkommen sowie eine stark steigende Zahl von Patientinnen und Patienten mit schweren und langwierigen Erkrankungen treffen auf eine hohe Anzahl von Erkrankungen unter den Beschäftigten und eine entsprechend angespannte Personalsituation", berichtet die Klinik auf ihrer Internetseite. Die Notfallversorgung sei gewährleistet – andere Eingriffe würden aber, sofern es medizinisch vertretbar ist, verschoben.
Maskenempfehlung und teils auch Maskenpflicht in Saar-Kliniken
Angesichts der aktuellen Situation hat die Klinik wieder eine Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausgesprochen. Die Masken würden an den Pforten und teils auch auf den Stationen ausgegeben.
Auch andere saarländische Kliniken empfehlen wieder, eine Maske zu tragen – so zum Beispiel die Caritasklinik in Saarbrücken und das Klinikum auf dem Winterberg. An der SHG-Klinik in Völklingen gilt derzeit sogar eine Maskenpflicht. Zuerst hatte die Saarbrücker Zeitung darüber berichtet.
Grippe-Hotline eingerichtet
Die Barmer Krankenkasse hat extra eine Grippe-Hotline geschaltet. Dort gibt es unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 84 84 111 zum Beispiel Infos zu den Symptomen und wie man sich schützen kann.
Eine Schutzmöglichkeit ist auch die Grippeimpfung, die insbesondere für ältere Menschen, Schwangere und geschwächte Personen empfohlen wird. "Es ist noch nicht zu spät, sich gegen die Influenza impfen zu lassen", sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis. Bis der Impfschutz vollständig aufgebaut sei, dauere es etwa zwei Wochen.
Influenza-Selbsttests verfügbar – aber mit eingeschränkter Aussagekraft
Eine erste Orientierung, ob man an einer einfachen Erkältung oder doch einer Virus-Grippe oder zum Beispiel auch dem RS-Virus oder Covid erkrankt ist, bieten Mehrfach-Tests aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt. Nachdem die Medizinprodukte-Abgabeverordnung vor etwa anderthalb Jahren geändert wurde, sind diese Schnelltests auch für Laien zugelassen.
Aus Expertensicht ist die Aussagekraft bei diesen Schnelltests gegenüber den Covid-Schnelltests noch einmal deutlich eingeschränkt, da man eine hohe Virenlast benötige, damit der Test auch wirklich anschlägt.
Über dieses Thema berichtete die Region am Mittag auf SR 3 Saarlandwelle am 06.02.2025.