Grippewelle hat auch im Saarland offiziell begonnen
Kratziger Hals, Husten, plötzliches Fieber und keine Energie – so geht es im Moment vielen Menschen. Die Grippewelle hat offiziell begonnen, wie Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI) belegen. Auch im Saarland ist derzeit viel los in den Arztpraxen.
Nach dem Ende der Weihnachtsferien ist die Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland weiter angestiegen. Das geht aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.
Die Zahl der übermittelten Influenza- und RSV-Fälle sind demnach bundesweit deutlich gestiegen, die Zahl der übermittelten COVID-19-Fälle ist allerdings leicht gesunken.
Hochbetrieb in saarländischen Arztpraxen
In den Arztpraxen im Saarland sei schon seit Herbst 2024 viel Betrieb, sagt Dr. Michael Kulas, Vorsitzender des saarländischen Hausärzteverbandes. Rund um die Weihnachtsfeiertage habe es die letzte Spitze gegeben.
Die hohen Zahlen seien normal für die Jahreszeit, es seien aber aktuell viel mehr Erkrankte als noch im Jahr davor, so Kulas. Bis jetzt hat das RKI in diesem Jahr insgesamt 269 Influenza-Fälle im Saarland erfasst, im vergangenen Jahr waren es im ähnlichen Zeitraum 151.
Unterschied "Grippe" und "grippaler Infekt"
Die echte Grippe – medizinisch als Influenza bekannt – ist eine akute Atemwegserkrankung, die durch Influenza-Viren verursacht wird. Im Gegensatz zu Erkältungen oder sogenannten „grippalen Infekten“, die von anderen Erregern ausgelöst werden, handelt es sich bei der Grippe um eine ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Krankheit.
Influenzaviren bilden immer wieder neue Varianten. Nach Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist es deswegen möglich, im Laufe des Lebens mehrfach an Grippe zu erkranken.
Wer sich impfen sollte
Aus diesem Grund wird der Influenza-Impfstoff nahezu jedes Jahr aktualisiert, um gegen die aktuellen Virusvarianten wirksam zu sein.
Die Grippe-Impfung ist laut Kulas insbesondere sinnvoll für:
- chronisch Kranke,
- Schwangere,
- Personen über 60 Jahre und
- Personen, deren Abwehrkräfte durch bestimmte Therapien geschwächt sind.
Auch alle Anderen würden von der Impfung profitieren können. Hier müsste man aber von Fall zu Fall entscheiden, wann impfen sinnvoll ist, erklärt Kulas.
Grippe-Impfung noch bis Februar sinnvoll
Wer sich noch nicht geimpft habe, könne das immer noch tun. Da Karneval dieses Jahr erst Anfang März ist und die Ansteckungsgefahr dort immer relativ hoch sei, lohne sich auch eine spätere Impfung noch. Sinnvoll sei es noch bis in den Februar hinein.
Der Impfstoff sei normalerweise in jeder gängigen Hausarzt-Praxis erhältlich und noch zur Genüge verfügbar, so Kulas.
Grippe-Saison vermutlich bis zum Frühling
Die generelle Grippe-Saison findet in Deutschland in den Wintermonaten statt – sie beginnt oft im Oktober und kann bis zum Mai andauern. Die Grippewelle laufe oft dann aus, wenn das Wetter wieder besser werde, so Kulas.
Offizielle Grippewelle oft ab Januar
Für die Ausrufung der "offiziellen" Grippewelle ist das RKI verantwortlich. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren werden während des gesamten Jahres die Proben der Menschen untersucht, die mit Erkältungssymptomen in eine Arztpraxis gehen. Das zuständige Labor findet heraus, welche Erreger für die Symptome verantwortlich sind.
Die "offizielle" Grippewelle wird ausgerufen, sobald sich in etwa jeden fünften Probe Influenza-Viren befinden. Das ist laut RKI seit der ersten Kalenderwoche des Jahres der Fall.
Über dieses Thema hat auch der aktuelle bericht im SR Fernsehen am 17.01.2025 berichtet.